US-Markt: Deutsche Autobauer sehen sich weiter im Aufwind
Detroit (dpa) - Nach einem Rekordjahr 2012 will die deutsche Autoindustrie in den USA auf der Überholspur bleiben. Das hohe Tempo aus dem Vorjahr werde sich wohl aber nicht wiederholen lassen, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann am Montag zum Auftakt der Autoshow in Detroit.
„Im laufenden Jahr wird die Drehzahl auf dem US-Markt zwar etwas zurückgenommen, doch Nordamerika bleibt auf Wachstumskurs.“ Während der Absatz in Europa bröckelt, dürfte der US-Markt im Aufwind bleiben. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet, dass er von 14,4 Millionen verkauften Fahrzeugen im Vorjahr auf über 15 Millionen Stück im laufenden Jahr wachsen wird - und dass die deutschen Marken überdurchschnittlich davon profitieren werden.
„Angesichts der Modelloffensive, die unsere Mitgliedsunternehmen in Detroit zeigen, spricht alles dafür, dass wir auch im achten Jahr in Folge zulegen werden“, sagte Wissmann. „Es sind die deutschen Hersteller, die hier in Detroit bei Premium und Effizienz die Richtung vorgeben.“
Auch deshalb dürften BMW, VW oder Daimler ihren Marktanteil von derzeit 8,8 Prozent weiter ausbauen, hofft Wissmann: „Ich glaube schon, dass wir quer durch alle Marken wieder zweistellig wachsen werden.“ Seit 2005, als die deutschen Hersteller 5,1 Prozent Marktanteil hatten, ging es Jahr für Jahr stetig bergauf.
Luft nach oben sieht Wissmann etwa bei Hybrid-Fahrzeugen. „Die jüngste Entwicklung stimmt uns sehr zuversichtlich: Die deutschen Marken haben in jüngster Zeit zahlreiche Hybrid-Modelle auf dem US-Markt eingeführt, die jetzt Schritt für Schritt ihre Wirkung entfalten.“
Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Hersteller ihren Absatz in den USA um 21 Prozent auf rund 1,27 Millionen erhöht und dort damit so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Der Gesamtmarkt wuchs um 13 Prozent auf mehr als 14,4 Millionen Autos. „Das Autojahr 2012 ist damit für unsere Hersteller das bislang erfolgreichste überhaupt auf dem US-Markt“, sagte Wissmann.
Der VDA sieht für den nordamerikanischen Markt auch mittel- und langfristig Potenzial: „Die US-Bürger sind im Durchschnitt 37 Jahre alt und damit deutlich jünger als die deutsche Bevölkerung mit 45 Jahren“, sagte Wissmann. Anders als in Deutschland wachse die Bevölkerung, und die Autos auf US-Straßen seien alt und müssten in den kommenden Jahren ausgetauscht werden. Die Rekordzahl von bis zu 17 Millionen verkauften Neuwagen um die Jahrtausendwende bleibt zwar zunächst außer Reichweite. Doch Wissmann ist überzeugt: „Die Faszination Auto ist in den USA wieder quicklebendig.“