US-Mobilfunker Sprint streicht 2000 Jobs
Overland Park (dpa) - Der amerikanische Mobilfunk-Anbieter Sprint streicht nach einem hohen Quartalsverlust rund 2000 Arbeitsplätze.
Das zum japanischen Konzern Softbank gehörende Unternehmen verbuchte im vergangenen Vierteljahr rote Zahlen von 765 Millionen Dollar. Schon im Vorjahresquartal hatte Sprint 699 Millionen Dollar verloren.
Sprint ist noch die Nummer drei im US-Markt mit 53,9 Millionen Kunden. Doch die Telekom-Tochter T-Mobile US rückt unter anderem dank einer aggressiven Preispolitik immer näher mit zuletzt 52,9 Millionen Nutzern. Im vergangenen Quartal gewann T-Mobile US rund 2,3 Millionen Kunden, während bei Sprint 270 000 Vertragskunden ausstiegen. Allerdings verlor die Telekom-Tochter auf ihrem Expansionskurs 94 Millionen Dollar.
Ein Lichtblick für Sprint war, dass andere Mobilfunk-Anbieter, die ihre Dienste über das Sprint-Netz anbieten, im vergangenen Quartal 827 000 Kunden gewinnen konnten. Der Umsatz wuchs in dem Ende September abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal unterdessen um 9,5 Prozent auf knapp 8,5 Milliarden Dollar, wie Sprint nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Die Aktie verlor nachbörslich fast acht Prozent.
Der Mutterkonzern Softbank musste am Dienstag wegen der US-Zahlen die Erwartungen für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr kappen. So wurde die Prognose für den operativen Gewinn um zehn Prozent auf 900 Milliarden Yen (6,33 Mrd Euro) reduziert. Softbank hatte Sprint 2013 für rund 22 Milliarden Dollar übernommen.
Der Stellenabbau solle rund 400 Millionen Dollar im Jahr einsparen, erklärte Sprint. Der Mobilfunker hatte zum Stichtag 31. Dezember 2013 rund 38 000 Mitarbeiter. Softbank-Besitzer Masayoshi Son hatte eine Übernahme von T-Mobile US anvisiert, um mit den großen Rivalen AT&T und Verizon besser mithalten zu können. Sprint gab die Pläne aber im Sommer angesichts der Zweifel amerikanischer Wettbewerbshüter auf.