Verbraucher zum Jahresbeginn wieder optimistischer
Nürnberg (dpa) - Bei Deutschlands Verbrauchern macht sich wieder Optimismus breit. Mit der Aussicht auf eine baldige Belebung der Konjunktur habe sich auch die Konsumstimmung spürbar aufgehellt, berichtet das Marktforschungsinstitut GfK.
Die Befragungen in der neuesten GfK-Konsumklimastudie zeigten, dass die Verbraucher für 2013 wieder mit höheren Einkommen rechneten und daher auch wieder größere Anschaffungen planten.
Die Konsumforscher führen die wachsende Zuversicht der Verbraucher unter anderem auf die ruhigere Lage an den Finanzmärkten zu Jahresbeginn zurück. Zudem gingen viele Haushalte davon aus, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf dieses Jahres wieder beleben werde - trotz der aktuell etwas schwierigeren Wirtschaftslage, heißt in der jüngsten GfK-Studie, die am Dienstag in Nürnberg vorgestellt wurde.
„Da die Staatsschuldenkrise derzeit in den Medien weitgehend ohne negative Schlagzeilen auskommt, treten bei den deutschen Verbrauchern wieder die guten inländischen Rahmenbedingungen in den Vordergrund“, betonte die GfK. Dazu gehörten neben einem stabilen Arbeitsmarkt auch die vergleichsweise moderate Preissteigerung.
Auch beurteilten die von der GfK monatlich befragten 2000 Verbraucher die Konjunkturaussichten nicht mehr ganz so pessimistisch wie im Vormonat. Entsprechend rechnet die GfK für Februar mit einer leichten Aufhellung der Konsumstimmung; der Konsumklimaindex werde auf 5,8 Punkte steigen - nach revidiert 5,7 Punkten im Januar.
GfK-Konsumforscher gehen davon aus, dass der private Konsum auch in diesem Jahr eine wichtige Konjunktursäule bleiben wird. Die Verbraucher dürften mit ihren Ausgaben wieder einen ähnlich starken Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten wie in den beiden vorangegangenen Jahren, prognostizierte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Konkrete Wachstumsprognosen will die GfK allerdings erst im Februar veröffentlichen.
Jahrelang hatten hauptsächlich Exporte für das Wachstum der deutschen Wirtschaft gesorgt; seit 2010 kommen verstärkt vom privaten Konsum Wachstumsimpulse. Im Jahr 2011 waren die privaten Ausgaben um 1,5 Prozent, im Jahr 2012 um voraussichtlich 0,8 Prozent gestiegen. „So wie es aussieht, ist im vergangenen Jahr der private Konsum erstmals sogar stärker gestiegen als das Bruttoinlandsprodukt mit einem Wachstum von 0,7 Prozent“, gab Bürkl zu bedenken.
Bürkl führt die seit Jahren unverändert große Konsumfreude der Bundesbürger auf die stabile Lage am Arbeitsmarkt zurück. Zum anderen machten niedrige Sparzinsen und das geringe Vertrauen vieler Menschen in die Finanzbranche das Sparen derzeit nicht sonderlich attraktiv. Entsprechend gering sei die Sparneigung, berichtet Bürkl.
Von den drei für die Ermittlung des Konsumklimas relevanten Faktoren hat nach GfK-Angaben besonders stark die Anschaffungsneigung zugelegt: Sie kletterte im Sog der verbesserten Einkommenserwartung um 15,2 Zähler auf nun 35,3 Punkte; damit habe dieser Wert die Verluste aus dem Vormonat mehr als ausgleichen können.
Stark gestiegen ist bei den von der GfK befragten Verbrauchern auch die Einkommenserwartung; der entsprechende Faktor stieg von 21,2 auf aktuell 36,0 Punkte. Bei der Konjunkturerwartung verzeichnete die GfK aktuell minus 11,3 Punkte nach minus 17,9 Punkten im Dezember.