Verhandlungen geplatzt - Alstom-Mitarbeiter empört
Salzgitter (dpa) - Mit Empörung haben die Alstom-Mitarbeiter am Freitagmorgen auf den Abbruch der Verhandlungen für die Standortsicherung reagiert. Rund 2000 von ihnen waren am Freitagmorgen vor das Werkstor des Bahnherstellers in Salzgitter zu einer Betriebsversammlung gekommen.
Nach drei Tagen waren die Verhandlung zur Standortsicherung erneut nicht zustande gekommen. Nach der Versammlung verließ nahezu die komplette Belegschaft das Werk und baute Überstunden ab.
Laut IG Metall und Betriebsrat war in der Nacht zunächst eine unterschriftsreife Betriebsvereinbarung ausgehandelt worden. „Doch statt das Verhandlungsergebnis unter Dach und Fach zu bringen, reisten die Arbeitgeber ohne Kommentar ab“, sagte Betriebsratschef Bernd Eberle. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Horst Ludewig von der IG Metall.
In einer Pressemitteilung des französischen Konzerns hieß es, das Alstom-Management habe während der dreitägigen Verhandlungen in Goslar konkrete Vorschläge gemacht. Dabei habe man sich der Position der Arbeitnehmer angenähert, insbesondere hinsichtlich des Rohbaus, der Standortsicherung und der Massenentlassungen. „Im Gegenzug hat das Management einen Beitrag von der Arbeitnehmerseite gefordert. Jedoch steht ihr Angebot nicht im Einklang mit dem Vorstoß des Managements“, hieß es.
Der Konflikt um den Standort Salzgitter mit rund 2500 Mitarbeitern schwelt seit vielen Monaten. Von dem ursprünglichen Plan, den Rohbau nach Polen zu verlegen und dadurch rund 700 Jobs abzubauen, scheint der Konzern abzurücken. Allerdings sollen die Beschäftigten dann im Gegenzug auf rund 25 Prozent ihres Jahreseinkommens verzichten. Das lehnen die Arbeitnehmer ab. Wie sich die Situation weiter entwickeln wird, ist noch unklar.