US-Börsen legen weiter zu - Blick auf Griechenland
New York (dpa) - Die Hoffnung auf eine baldige Lösung der griechischen Schuldenkrise hat die US-Börsen am Dienstag angetrieben. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,91 Prozent bei 12 190,01 Punkten und knüpfte damit an seine zuletzt freundliche Entwicklung an.
Höher war der Leitindex zuletzt zum Monatsanfang aus dem Handel gegangen. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es am Dienstag um 1,34 Prozent auf 1295,52 Punkte hoch. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite Index um 2,19 Prozent auf 2687,26 Punkte zu und der Nasdaq 100 rückte um 2,15 Prozent auf 2251,82 Punkte vor.
Marktexperten waren zuversichtlich, dass der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou in der Nacht zum Mittwoch die Vertrauensfrage im Athener Parlament überstehen würde. Dadurch steige auch die Hoffnung auf eine Zustimmung zum Spar- und Privatisierungsprogramm der Regierung, das eine wichtige Vorbedingung für weitere europäische Hilfen ist. Zudem nehme die Gefahr ab, dass die Krise auf andere Problemländer der EU übergreife. Auch seitens der Konjunktur gab es keinen Gegenwind: Im Mai waren die Verkaufszahlen bestehender Häuser in den USA etwas schwächer als erwartet gefallen.
Unter den Einzelwerten standen angesichts der weltgrößten Luftfahrtmesse im französischen Le Bourget einmal mehr die Titel von Boeing im Blick. Der Flugzeughersteller heimste am Dienstag einen weiteren Auftrag ein: Malaysia Airlines zurrte die schon länger geplante Bestellung von zehn Mittelstreckenjets vom Typ 737-800 fest. Der Auftrag hat nach Listenpreisen einen Wert von mehr als 800 Millionen US-Dollar (557 Mio Euro), wie Boeing mitteilte. Zudem orderte die norwegische Billig-Airline Norwegian Air Shuttle Flugzeuge des Typs 737-800. Dennoch gaben die Boeing-Anteilsscheine als zweitschwächster Dow-Wert und einer von überhaupt nur vier Verlierern im Leitindex 0,72 Prozent auf 73,98 US-Dollar ab.
Um deutliche 4,21 Prozent auf 43,28 Dollar nach unten ging es nach Zahlen für die Aktien der Drogeriekette Walgreen. Zwar hatte das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal seinen Gewinn steigern können. Dafür war es nicht gelungen, eine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Apothekenlieferanten-Netzwerk Express Scripts über das Jahresende hinaus zu erzielen. Dessen Anteilscheine gewannen magere 0,38 Prozent auf 55,00 Dollar. Beim Unterhaltungselektronik-Einzelhändler Best Buy sorgten indes ein Aktienrückkaufprogramm und die Anhebung der Quartalsdividende für Kursgewinne von 2,66 Prozent auf 32,38 Dollar.
Die Anteilsscheine des Biotechkonzerns Biogen notierten nach zwischenzeitlich deutlichen Gewinnen zum Schluss nur noch 0,06 Prozent höher bei 98,65 Dollar. Börsianer verwiesen auf eine positive Studie der Deutschen Bank. Für Abbott ging es nach einer Vereinbarung des Pharmakonzerns mit dem Biotech-Unternehmen Biotest über die Entwicklung und Vermarktung eines neuartigen Antikörpers zur Behandlung von Immunkrankheiten um 0,46 Prozent auf 52,26 Dollar hoch.
Der Euro stieg zuletzt auf 1,4402 Dollar. Richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen verloren 6/32 Punkte auf 101 7/32 Punkte und rentierten mit 2,978 Prozent.