Verkehrsbranche warnt vor Preisschub
Berlin (dpa) - Den Fahrgästen von Bus und Bahn drohen im kommenden Jahr drastische Preiserhöhungen. Je nach Verkehrsverbund sei ein Anstieg von bis zu 7 Prozent möglich, wenn diese künftig die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zahlen müssten.
Das sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Jürgen Fenske, am Freitag in Berlin. Hintergrund ist der Plan von Bund und Ländern, auch die großen kommunalen Schienenverkehrsunternehmen von 2014 an die Umlage zahlen zu lassen, von der sie seit 2004 befreit sind.
Das würde Zusatzausgaben von rund 230 Millionen Euro bedeuten, sagte Fenske. Sollte diese Vergünstigung wegfallen, müssten die Fahrscheine im Nahverkehr zusätzlich um 3 Prozent erhöht werden. „Man kann nur hoffen, dass der absurde Schritt nicht gemacht wird“, fügte der VDV-Präsident hinzu.
Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland erreichte 2012 eine Höchstmarke. 9,78 Milliarden Fahrten mit Bus, Bahn oder Tram wurden gezählt, das waren 0,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, bilanzierte der VDV. „Das ist der neunte Fahrgastrekord in Folge“, sagte Fenske. Die Eisenbahn verbuchte den stärksten Zuwachs mit einem Plus von 3,5 Prozent. Straßenbahnen gewannen 0,5 Prozent Fahrgäste hinzu, die Zahl der Busfahrten stagnierte.