Atempause bei Streiks am Hamburger Flughafen
Hamburg (dpa) - Am Hamburger Flughafen wird es bis zum kommenden Donnerstag keine Streiks der privaten Sicherheitskräfte geben. Das teilte die Gewerkschaft Verdi am Freitag in Hamburg mit.
Die Tarifkommission der Gewerkschaft habe einen entsprechenden Beschluss gefasst, nachdem für diesen Tag ein neues Spitzengespräch zwischen Verdi und dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) vereinbart wurde.
Der Hamburger Landesbezirksleiter Wolfgang Abel verknüpfte die Aussetzung der Streiks mit heftiger Kritik an der Arbeitgeberseite. „In der seit Monaten andauernden Tarifauseinandersetzung der Sicherheitskräfte am Flughafen agiert der Arbeitgeber nach dem Motto "Tricksen, Täuschen, Tarnen"“, sagte Abel.
Verdi fordert für die rund 600 Beschäftigten der Personen- und Gepäckkontrolle einen Stundenlohn von 14,50 Euro. Die Arbeitgeber haben 12,75 Euro sowie im kommenden Jahr 13,50 Euro pro Stunde angeboten. Im Zuge des Tarifkonflikts haben die Sicherheitskräfte den Flughafen bereits an vier Tagen in diesem Jahr bestreikt und damit weitgehend lahmgelegt.
In Nordrhein-Westfalen, dem zweiten Schauplatz des Tarifkonfliktes, will Verdi bis zum nächsten Dienstag eine Streikpause einlegen. Wegen eines sechseinhalbstündigen Streiks waren am Donnerstag in Düsseldorf und Köln/Bonn wieder fast 100 Flüge gestrichen worden. Mehrere tausend Passagiere waren betroffen. Die „Denkpause“ biete auch Raum für Gespräche, sagte Verhandlungsführerin Andrea Becker . „Wir verschließen uns nicht und stehen bereit, die Kuh gemeinsam vom Eis zu ziehen, bevor sie endgültig einbricht“, erklärte Becker.