Flugaufsicht: „Dreamliner“ verlor wegen Ventilproblemen Sprit

Tokio/New York (dpa) - Unbeabsichtigt geöffnete Ventile haben nach Ansicht der japanischen Flugaufseher dazu geführt, dass bei einem „Dreamliner“ von Japan Airlines zweimal kurz hintereinander Sprit ausgelaufen ist.

Einmal sei ein Sensor durch eine falsche Lackierung beeinträchtigt worden; er habe ein geschlossenes Ventil gemeldet, wo es in Wahrheit geöffnet gewesen sei. Einmal habe ein Fremdkörper dazu geführt, dass sich ein anderes Ventil nicht geschlossen habe, erklärte das Transportministerium am Freitag.

Besonders ein Vorfall am 8. Januar auf dem Flughafen von Boston hatte hohe Welle geschlagen. Damals strömten auf dem Weg zur Startbahn etwa 150 Liter Kerosin aus. Das Vorkommnis reihte sich in eine Pannenserie ein. Wegen eines Feuers und eines Schmorbrands bei zwei Batterien verhängten die Luftfahrtaufseher Mitte Januar schließlich ein weltweites Flugverbot, das bis heute gilt. Boeing stoppte in der Folge auch die Auslieferung neuer „Dreamliner“.

Nach Informationen von US-Medien wollten Boeing-Vertreter am Freitag der US-Luftfahrtbehörde Lösungsvorschläge für die brandgefährlichen Batterien unterbreiten. Bis das Okay der Aufsicht jedoch vorliegt und die 50 bislang ausgelieferten „Dreamliner“ entsprechend umgebaut sind, dürfte es aber noch dauern. Erst im April sei damit zu rechnen, dass der „Dreamliner“ wieder abhebt, schrieben das „Wall Street Journal“ und die „New York Times“ unter Berufung auf Kenner der Situation.