Wirtschaft Volkswagen trennt sich von Audi-Chef Stadler
Wolfsburg · Volkswagen trennt sich mit sofortiger Wirkung von Audi-Chef Rupert Stadler. Der Manager war zuletzt beurlaubt, weil er seit Mitte Juni wegen seiner Verwicklungen im Dieselskandal in Untersuchungshaft sitzt.
Die Aufsichtsräte von VW und Audi hätten mit Stadler vereinbart, dass der Manager seinen Posten im Vorstand von Volkswagen und als Chef von Audi niederlegt, teilte VW am Dienstag in Wolfsburg mit. Grund sei die "andauernde Untersuchungshaft" von Stadler, der sich künftig auf seine Verteidigung konzentrieren wolle.
Stadler scheide mit sofortiger Wirkung aus den Unternehmen aus, erklärte VW. Die vertragliche Abwicklung sei an den Verlauf und den Ausgang des Strafverfahrens geknüpft. Stadler war seit 2007 Audi-Chef, seit 2010 saß er zudem im Vorstand des Mutterkonzerns VW.
Der Manager war zuletzt beurlaubt, weil er seit Mitte Juni wegen seiner Verwicklungen im Dieselskandal in Untersuchungshaft sitzt. Er soll versucht haben, Zeugen oder Beschuldigte zu beeinflussen. In dem Verfahren gegen Stadler geht es um Betrug und "mittelbare Falschbeurkundung" beim Verkauf hunderttausender Dieselautos auf dem europäischen Markt. Derzeit versucht er per Haftbeschwerde, gegen seine Inhaftierung vorzugehen.
Derzeit führt Audi-Vertriebsvorstand Bram Schot die Premium-Tochter des VW-Konzerns. Er dankte Stadler am Dienstag für "elf Jahre an der Spitze von Audi". In dieser Zeit habe der Autobauer Absatz und Umsatz "nahezu verdoppeln" können. Der Gesamtbetriebsrat erklärte, die Entscheidung bedeute für die Belegschaft "endlich mehr Klarheit".