Vossloh-Aktie nach Gewinnwarnung abgestürzt
Werdohl (dpa) - Eine Gewinnwarnung hat die Aktie des Verkehrstechnikkonzerns Vossloh am Freitag auf Talfahrt geschickt. Die Papiere verloren bis zum Mittag mehr als 13 Prozent auf rund 83 Euro.
Die Vossloh AG hatte am Donnerstagabend angekündigt, wegen Problemen im Auslandsgeschäft - vor allem in China und Russland - mit weniger Umsatz und Gewinn in diesem Jahr zu rechnen. „Auch unsere Prognose für 2012 gilt nicht mehr“, sagte ein Sprecher am Freitag.
Das Unternehmen aus dem sauerländischen Werdohl erwartet für das laufende Jahr nur noch einen Umsatz von 1,25 Milliarden Euro. Bislang hatte der Vorstand einen Rekordwert von rund 1,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hält Vossloh nur noch zwischen 120 und 130 Millionen Euro für möglich, bislang lag die Prognose bei mehr als 160 Millionen Euro.
Für 2012 hatte das Unternehmen bei der Bilanzvorlage Ende März noch angekündigt, beim Umsatz die Marke von 1,5 Milliarden Euro knacken und ein EBIT von 170 Millionen Euro erreichen zu wollen. Jetzt erwartet Vossloh für nächstes Jahr zwar noch ein „deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum“, nennt aber keine konkreten Zahlen mehr. Der Auftragsbestand liege mit rund 1,4 Milliarden Euro weiterhin auf Rekordniveau.
Als Hauptgrund für die gesenkten Prognosen nannte das Unternehmen Verzögerungen bei Eisenbahnprojekten in China. Ursache dafür sei ein Wechsel an der Spitze des chinesischen Eisenbahnministeriums zu Beginn dieses Jahres. Vossloh liefert Teile für Hochgeschwindigkeitsstrecken in das Land. In Russland gebe es Verzögerungen bei der Bestellung von Schienenbefestigungen, weil andere Projektpartner technische Probleme hätten. Zudem sei das Geschäft in Teilen Südeuropas schlechter gelaufen als gedacht.
Im vergangenen Jahr hatte der Konzern einen Umsatz von 1,35 Milliarden Euro und ein EBIT von 152 Millionen Euro erwirtschaftet. Unterm Strich verdiente Vossloh 97,5 Millionen Euro.