VW investiert 100 Milliarden

In den kommenden fünf Jahren nimmt der Konzern viel Geld in die Hand, um weltgrößter Autobauer zu werden.

Wolfsburg. Mit Investitionen von 100 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre will sich Volkswagen seinen Weg an die Weltspitze ebnen. Europas größter Autobauer steckt von 2014 an bis ins Jahr 2018 gut 84 Milliarden Euro in moderne Standorte und neue Technologien. Inklusive China, wo VW mit Partnern unterwegs ist und die Ausgaben gemeinsam stemmt, steigt die Gesamtsumme sogar auf gut 102 Milliarden Euro an.

Diesen Plan billigte der VW-Aufsichtsrat in Wolfsburg bei seinen Etatberatungen, wie VW berichtete. Zum Vergleich: Die rund 100 Milliarden Euro sind mehr als das Doppelte der jährlichen Wirtschaftsleistung von Luxemburg oder gut die Hälfte der jährlichen Wirtschaftsleistung in ganz Griechenland.

Ein Großteil der Summen soll bis 2018 in spritsparende Autotechnik und energieeffiziente Fabriken und Gebäude fließen. Vor allem die Entwicklung von Hybrid- und Elektromotoren soll vorangetrieben werden. Mit dem Etatvorhaben ergibt sich pro Jahr ein Teilbetrag von mehr als 20 Milliarden Euro. „Ich bin überzeugt: Dies wird uns die nötige Schubkraft auf dem Weg an die Spitze geben“, erklärte Winterkorn. Noch bauen Toyota und General Motors mehr Autos als die Wolfsburger.

Winterkorn betonte, dass VW trotz aller Internationalisierung bei weitem das meiste Geld hierzulande ausgebe. So entfielen 60 Prozent der Sachinvestitionen, die den Löwenanteil des Etats ausmachen, auf Deutschland. Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil (SPD) sagte: „VW ist ein Weltkonzern, der international investiert, aber er ist ein Weltkonzern mit niedersächsischen Wurzeln.“ Fast 17 Milliarden Euro stecke VW allein in die niedersächsischen Standorte. Mehr als 86 000 Arbeitsplätze hingen in Niedersachsen direkt an Volkswagen.

Allerdings hatte der Konzern im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung Disziplin bei den Kosten angemahnt und dabei auf die Absatzkrise in Europa verwiesen. Dem trägt die Etatplanung Rechnung: Die Sachinvestitionen liegen auf Fünfjahressicht mit 63,4 Milliarden Euro im Jahresdurchschnitt eine halbe Milliarde Euro unter der im Vorjahr verabschiedeten Dreijahresplanung.