VW muss Minivans zurückrufen
Washington (dpa) - Schon zum zweiten Mal binnen weniger Monate sind technische Probleme beim Partner Chrysler auf Volkswagen übergesprungen. Der Wolfsburger Autobauer muss in den USA rund 12 000 seiner Routan-Minivans zurückrufen, wie eine VW-Sprecherin am Freitag sagte.
Das nur in Übersee erhältliche Fahrzeug ist weitgehend baugleich mit dem Chrysler Town & Country sowie dem Schwestermodell Dodge Grand Caravan und wird auch von dem US-Hersteller gebaut.
Bei den Minivans drohen die Motoren während der Fahrt auszugehen. Schuld an dem Dilemma soll der Schlüssel sein, der bei ruckeligen Straßen zurückspringt. Pikant: Nach den Angaben von Chrysler stammt das fehlerhafte Bauteil vom deutschen Zulieferer Continental. Der äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu. Laut Chrysler ist es wegen des Defekts möglicherweise schon zu zwei Unfällen gekommen.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde gab am Donnerstag den Rückruf von 248 400 Wagen bekannt, darunter auch das Modell Dodge Journey. Betroffen sind Autos, die von August 2009 bis Juni 2010 vom Band gelaufen sind. Danach sei der Zulieferer gewechselt worden, berichtete Chrysler. Die zurückgerufenen Wagen sollen ebenfalls die neuen Schlüsselsysteme erhalten. Insgesamt liegen dem US-Autobauer, der mittlerweile von Fiat kontrolliert wird, 32 Beschwerden über ausgehende Motoren vor.
Die Minivans gehören zu den Verkaufsschlagern von Chrysler. Die bis auf Details baugleichen Town & Country und Grand Caravan werden in Deutschland als Chrysler Grand Voyager vertrieben. Im Juni vergangenen Jahres hatte der Hersteller bereits 319 000 dieser Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten wegen eines Kurzschlusses in den elektrischen Schiebetüren zurückrufen müssen. Es drohte im schlimmsten Fall ein Feuer. Auch knapp 16 000 VV Routan waren von dem damaligen Defekt betroffen.