Weg für die Übernahme von Derby Cycle nun frei
Amsterdam/Cloppenburg (dpa) - Der Weg für die Übernahme des größten deutschen Fahrradproduzenten Derby Cycle ist frei. Der niederländische Zweiradhersteller Accell verzichtet auf eine Gegenofferte zum Übernahmeangebot seines wichtigsten niederländischen Konkurrenten Pon.
Damit ist ein langer Bieterwettkampf vom Tisch. „Ein Konkurrenzangebot würde zu wenig Wert schaffen und die Bilanz der Accell-Gruppe zu stark belasten“, teilte Accell am Donnerstag mit. Den erst Ende August auf 22 Prozent erhöhten Anteil bei Derby Cycle will der Pon-Konkurrent jedoch bis auf weiteres behalten. Das Übernahmeangebot durch Pon bedeute für Accell „eine starke Wertsteigerung seines 22-Prozent-Anteils an Derby“.
Mit dem Verzicht von Accell werde es keinen langwierigen Bieterstreit geben, reagierte Finanzvorstand Uwe Bögershausen bei Derby Cycle in Cloppenburg. „Das verkürzt den Prozess ungemein.“ Das niedersächsische Unternehmen mit 550 Beschäftigten soll nach der Übernahme für mindestens 18 Monate Eigenständigkeit und Börsennotierung behalten.
Beide Unternehmen wollen zudem eine mögliche Kooperation zwischen Derby Cycle und Gazelle prüfen. Gazelle gehörte von 1987 bis 2001 zu Derby Cycle und wurde Anfang des Jahres von Pon übernommen.
Pon Holdings strebt langfristig die Mehrheit bei den Cloppenburgern an. Der Angebotspreis bewertet das Aktienkapital der Derby Cycle AG mit 210 Millionen Euro. Zu neun Prozent liegen die Aktien beim Management, zu 22 Prozent bei Accell, der Rest ist im Streubesitz. Nach dem Übernahmeangebot vom Mittwoch sollen Derby-Aktionäre pro Anteilsschein 28 Euro in bar erhalten.
Die Aktie war im Februar mit 12,50 Euro gestartet und am Mittwoch als Reaktion auf das Angebot um mehr als 13 Prozent auf nahe 29 Euro geklettert. Am Donnerstag verlor sie fast 2 Prozent auf rund 28 Euro.