Weltbank durch chinesische Initiative unter Reformdruck

Bo'ao (dpa) - Der internationale Zuspruch für die von China geplante asiatische Entwicklungsbank setzt die Weltbank nach eigener Einschätzung unter Druck, sich zu reformieren.

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„Wir bekommen einen starken Anstoß, uns schnell zu wandeln“, räumte der Vizepräsident der Weltbank-Gruppe, Cyril Muller, am Sonntag beim asiatischen Wirtschaftsforum in Bo'ao auf der südchinesischen Insel Hainan ein.

Europäische Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien, aber auch Südkorea wollen bei der Asiatischen Infrastrukturinvestment-Bank (AIIB) mitmachen, während die USA das Vorhaben kritisch sehen. Am Sonntag bekundete nun auch Australien sein Interesse an dem Vorhaben. Den Sorgen, dass die Bank zu einer Konkurrenz für Weltbank oder Asiatische Entwicklungsbank (ADB) werden könnte, entgegnete Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, sein Land suche eine „koordinierte Entwicklung“ mit den anderen multilateralen Finanzinstituten.

Weltbank-Vize Muller ließ durchblicken, dass er die Idee der Schaffung einer neuen Investitionsbank grundsätzlich unterstütze. Jede der weltweit großen Finanzinstitutionen lerne voneinander und er teile die Auffassung, dass ein Start bei Null eine gute Idee sei, sagte Muller.