Frauen sind in Führungspositionen deutscher Unternehmen nach wie vor deutlich in der Minderheit. In weniger als einem Drittel (28 Prozent) von 5,1 Millionen Unternehmen gehört derzeit mindestens eine Frau zum Kreis der Inhaber, zur Geschäftsführung oder zum Vorstand.
Das hat die Schufa anhand von Daten, die der Auskunftei vorliegen, anlässlich des Weltfrauentages an diesem Samstag (8.3.) analysiert. Im Vergleich zur ersten Auswertung vor vier Jahren habe sich der Anteil der Frauen in der ersten Führungsebene der deutschen Wirtschaft immerhin etwas erhöht: Im Jahr 2022 betrug er noch 26 Prozent.
Weniger Mittelständler mit Frau an der Spitze
Im Mittelstand jedoch stellt die Förderbank KfW bei einer aktuellen Auswertung einen rückläufigen Trend fest: Von den etwa 3,84 Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland wurden demnach im Jahr 2024 gerade einmal 14,3 Prozent von einer Chefin geleitet und damit so wenige wie noch nie seit der ersten Auswertung auf dieser Basis im Jahr 2003.
Nach dem Höchststand im Jahr 2022 (19,7 Prozent) war der Wert bereits 2023 auf 15,8 Prozent zurückgegangen. „Von einer Aufholjagd bei der Frauenquote in mittelständischen Führungsetagen sind wir weit entfernt“, bilanziert KfW-Vorständin Katharina Herrmann.
Auch auf sonstigen Führungspositionen seltener Frauen
Nicht nur auf Chefpositionen im Mittelstand waren der KfW-Analyse zufolge im vergangenen Jahr weniger Frauen zu finden. Auch bei Team-, Abteilungs- und Bereichsleitungen zeige sich eine rückläufige Entwicklung: Der Anteil weiblicher Führungskräfte an sämtlichen Managementpositionen in mittelständischen Unternehmen habe 2024 zum Vorjahr um 4,9 Prozentpunkte auf 21 Prozent abgenommen.
Branchen mit höchstem Frauenanteil
Die Schufa macht die meisten Unternehmen mit mindestens einer Frau in der ersten Führungsebene im Veterinärwesen aus (68,5 Prozent), überdurchschnittlich ist der Anteil auch in Sozial- und Gesundheitsberufen (jeweils 60,2 Prozent), bei Bekleidungsherstellern (58,3 Prozent) sowie in Erziehung und Unterricht (52,2 Prozent).
Am seltensten sind Frauen in Führungspositionen in Berufen zu finden, die als typische Männerberufe gelten: in der Forstwirtschaft (6,6 Prozent) und auf dem Bau (6,7 Prozent).
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