Wetterextreme bremsen Handelsriesen Tengelmann
Mülheim (dpa) - Der Handelskonzern Tengelmann muss sich in diesem Jahr mit einem kleinen Wachstum zufriedengeben. Langer Frost und ausgiebiger Regen hätten im ersten Halbjahr 2013 das Gartengeschäft in der Baumarktbranche stark beeinträchtigt, sagte Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub.
Das werde die marktführende Tochter Obi zwar nicht aus der Bahn werfen. Aber die Umsatzziele würden dieses Jahr wohl nicht erreicht werden. Der Wachstumskorridor für Tengelmann und das Schwergewicht Obi liege üblicherweise bei zwei bis drei Prozent pro Jahr.
Die führende Baumarktkette Obi will den kriselnden Konkurrenten Praktiker nicht schlucken. „Wir werden mit Sicherheit keine Kette übernehmen“, unterstrich Haub bei der Bilanzvorlage. Das Exposé zu Praktiker habe man bereits vier Mal auf dem Tisch gehabt. „Es wurde zwar immer preiswerter, aber nicht besser.“ Obi könnte möglicherweise an einigen Standorten interessiert sein. Wieviele Praktiker-Filialen infrage kämen, sagte er nicht.
Der Tengelmann-Konzernchef sprach von einer Marktbereinigung, die sich nicht nur in Deutschland abspiele. „Es es gibt kaum ein Land, wo uns nicht Baumarktketten angeboten werden. Es steht viel zum Verkauf“, schilderte der Konzernchef.
2012 erzielte Tengelmann währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von 2,9 Prozent auf 11,08 Milliarden Euro. Der Familienkonzern, der in 18 Ländern aktiv ist und knapp 84 000 Mitarbeiter zählt, nahm ein Drittel des Umsatzes im Ausland ein. Die Umsätze der fast 600 Obi-Märkte stiegen inklusive der Franchiseläden um drei Prozent auf knapp 6,9 Milliarden Euro. Der Textil-Discounter Kik wuchs um 3,5 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro Umsatz. Die Erlöse der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann stagnierten bei 2,13 Milliarden Euro.