48 statt 73 Millionen Franken Wichtige Credit Suisse-Aktionäre: Boni-Kürzung reicht nicht

Zürich (dpa) - Nach dem Geschäftsjahr mit Milliardenverlust droht der Schweizer Großbank Credit Suisse wegen geplanter Millionen-Boni Zoff mit Aktionären.

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Zwar rückte die Bank nach Protesten bereits von ihrem ersten Vorschlag fürstlicher Vergütung für die Konzernleitung ab. Aber die Kürzungen reichten nicht, urteilten einflussreiche Stimmrechtsberater am Dienstag. Sie beraten Aktionäre, die nach Schätzungen mehr als ein Viertel des Aktienkapitals halten. Die Hauptversammlung findet am 28. April statt.

Credit Suisse hatte am Dienstag einen neuen Vergütungsbericht vorgelegt. Danach sollen statt rund 78 Millionen Franken (rund 73 Mio Euro) noch 48 Millionen Franken für leistungsbezogene Vergütung ausgezahlt werden. Die Sensibilität in Entschädigungsfragen sei in diesem Jahr besonders hoch, sagte der Präsident des Verwaltungsrates, Urs Rohner. Das Salär von Bank-Chef Tidjane Thiam sollte von fast 12 Millionen Franken für 2016 auf 10,24 Millionen Franken sinken. Die Credit Suisse hatte im vergangenen Jahr unter anderem wegen teurer Rechtsstreitigkeiten in den USA einen Verlust von 2,7 Milliarden Franken eingefahren.

Die Schweizerische Stiftung für nachhaltige Entwicklung Ethos, die Pensionskassen und staatliche Institutionen vertritt, lehnt auch den neuen Vorschlag ab. Ethos stufe die Vergütung immer noch als zu hoch ein, teilte die Stiftung mit. Die Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis lehnten die revidierte Bonus-Regelung ebenfalls ab. „Wir glauben nicht, dass Aktionäre diesen Vergütungsbericht im Moment unterstützen sollten“, heißt es in einer Mitteilung an die Kunden von Glass Lewis. Die Bank reagierte zunächst nicht darauf.