Winter bremst Jobaufbau in den USA

Washington (dpa) - Der extreme Winter in den USA hat die Erholung des amerikanischen Arbeitsmarktes ins Stocken gebracht. Zwar fiel die Arbeitslosenquote im Januar mit 9,0 Prozent auf den niedrigsten Stand seit April 2009, jedoch wurden in dem Monat nur 36 000 neue Jobs geschaffen.

Dies teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Experten hatten mit 145 000 neuen Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenquote hatte im Dezember noch 9,4, im November sogar 9,8 Prozent betragen. Der merkliche Rückgang des Wertes hängt neuesten Daten zufolge auch damit zusammen, dass sich rund 160 000 Menschen weniger arbeitslos meldeten.

In Branchen, deren Geschäfte stark vom Wetter abhängen, sei die Stellenzahl gesunken. Bau- und Transportunternehmen hätten wegen der ungewöhnlich vielen Schneestürme viel mehr Personal eingespart als sonst in einem Januar üblich. Für einen Lichtblick sorgte dagegen der Fertigungsbereich, der so viele Jobs schuf wie in einem vergleichbaren Zeitraum seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr.

„Wir bewegen in die richtige Richtung“, sagte der Volkswirt Omair Sharif von der Investmentbank RBS Securities der Fachagentur Bloomberg. Als positives Zeichen wurde auch gewertet, dass die Statistiker die Zahl der im Dezember hinzugewonnenen Stellen kräftig von 103 000 auf 121 000 korrigierten. Auch der Wert von November wurde nachträglich erhöht. Insgesamt wurden 2010 gut 900 000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das ist allerdings nur ein Bruchteil der rund 8,75 Millionen Jobs, die in der zurückliegenden Rezession verloren gingen.

Nach Einschätzung von US-Notenbankchef Ben Bernanke wird es noch Jahre dauern, bis die Arbeitslosigkeit in den USA wieder auf ein normales Niveau zurückkehrt. „Bis wir einen nachhaltige Phase mit stärkerem Arbeitsplatzaufbau sehen, können wir die Erholung nicht als wahrhaft fundiert betrachten“, sagte er am Donnerstag (Ortszeit).