Winterreifen deutlich teurer
Hannover/Bonn (dpa) - Autofahrer müssen in diesem Jahr für Winterreifen deutlich tiefer in die Tasche greifen. Aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise für Kautschuk sind die Preise für Winterreifen um durchschnittlich 9,2 Prozent gestiegen.
Das sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk in Bonn, Hans-Jürgen Drechsler, der Nachrichtenagentur dpa. Die Branche bewege sich nun wieder auf dem Preisniveau von 2006.
Nach Lieferengpässen im vergangenen Jahr sehen sich die Reifenhersteller gut gerüstet für die erwartete steigende Nachfrage nach Winterreifen. „Wir stellen seit Mai Winterreifen her und werden bis in den Dezember weiter produzieren. So können wir auch auf eine starke Nachfrage reagieren“, sagte Continental-Sprecher Klaus Engelhardt in Hannover.
Der französische Reifenhersteller Michelin rechnet mit einem steigenden Bedarf, da Frankreich, Luxemburg, Großbritannien und Italien ebenfalls eine Winterreifenpflicht einführen wollten, wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet hatte.
Der ADAC teilte die Einschätzung der beiden Branchengrößen. Es seien in diesem Jahr deutlich mehr Reifen produziert und ausgeliefert worden, sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel in München. Im vergangenen Jahr war es wegen der Einführung der Winterreifenpflicht zu einer großen Nachfrage und zu Lieferengpässen gekommen.
Die Winterreifenpflicht besteht in Deutschland zwischen Oktober und Mai. Autofahrer, die ihren Versicherungsschutz nicht riskieren wollen, müssen seit 2010 bei Glatteis, Schneeglätte und Schneematsch M+S-Reifen oder Ganzjahresreifen aufziehen.