Wirtschaft: Bahnstreik ist Gift

Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft warnt vor gravierenden Folgen des gut viertägigen Bahnstreiks für die Unternehmen.

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Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Achim Dercks, sagte am Mittwoch in Berlin: „Was derzeit bei der Bahn passiert, ist Gift für den Standort Deutschland.“

Streiks im Güterverkehr führten bereits nach wenigen Tagen zu Produktionsstörungen, weil Bahntransporte oft nicht kurzfristig auf Straßen oder Schiffe verlagert werden könnten. „In Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie ist die Produktionskette komplett auf Just-in-time-Produktion ausgerichtet.“

So sieht es auch der Großhandelsverband BGA. Besonders betroffen vom Streik der Lokführergewerkschaft GDL sei der Chemiehandel. „Aber auch für die deutschen Stahl- und Metallhändler oder die Automobilzulieferer ist die Schiene wegen der zu transportierenden Masse unverzichtbar“, sagte BGA-Präsident Anton Börner.

Ausweichmöglichkeiten gebe es kaum. Es werde daher zu starken Verzögerungen in der Lieferkette kommen. Börner kritisierte die GDL: „Auf dem Rücken unbeteiligter Kunden und Unternehmen einen gewerkschaftlichen Konkurrenzkampf auszutragen, wird sich als Bumerang erweisen.“