Zahl der US-Arbeitslosen geht stark zurück

Washington (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in den USA ist weiter auf dem Rückmarsch. Die Erwerbslosenquote sei im Januar auf 6,6 Prozent gefallen, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit.

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Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2008. Im Vormonat hatte die Quote noch bei 6,7 Prozent gelegen. Allerdings wurden im Januar lediglich 113 000 neue Jobs geschaffen. Experten hatten wesentlich mehr erwartet. Schon im Dezember waren nach revidierten Zahlen lediglich 75 000 zusätzliche Jobs verzeichnet worden.

Viele Ökonomen meinen, dass der Arbeitsmarkt für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung um monatlich rund 200 000 Stellen wachsen müsse. 2013 hatte die Zunahme laut Ministerium im Schnitt 193 000 betragen.

Die schwachen Werte der letzten Monate könnten aber nach Einschätzung von Fachleuten mit dem ungewöhnlich harten Winter in großen Teilen der USA zusammenhängen. Sie messen daher dem Arbeitsmarktbericht im kommenden Monat mehr Bedeutung zu. Dagegen spricht, dass es im Januar ein großes Stellenplus im Baugewerbe gab.

Die Arbeitslosenquote näherte sich weiter dem Zielwert der US-Notenbank Fed. Sie hatte erklärt, nach einem Rückgang auf 6,5 Prozent ein Ende der faktischen Nullzinspolitik zu erwägen.

In ihrer letzten Sitzung verdeutlichte die Fed jedoch, wahrscheinlich auch nach der Unterschreitung des Zielwertes noch einige Zeit bei den niedrigen Zinsen zu bleiben. Für eine Anhebung sei auch die Inflationsrate maßgebend, die derzeit unter dem Ziel von 2,0 Prozent liegt. Der Leitzins befindet sich seit Ende 2008 auf dem Rekordtief zwischen Null und 0,25 Prozent.

Börsenbeobachter meinen weitgehend, dass die Fed aber an ihrem Kurs festhalten werde, ihre monatlichen Käufe von langfristigen Staatsanleihen und Immobilienpapieren schrittweise zu reduzieren. Dies wird als allmähliche Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik bewertet und als Zeichen, dass es der US-Wirtschaft langsam besser geht.

Das Weiße Haus äußerte sich positiv über die neuen Jobzahlen. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung“, sagte Jason Furman, der oberste Wirtschaftsberater von Präsident Barack Obama. Die Opposition hingegen sprach nach dem Bericht von der „schlechtesten Erholung des Arbeitsmarktes in der Geschichte“. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhaus, John Boehner, sagte: „Das amerikanische Volk fragt sich weiterhin, wo die Jobs bleiben. Und der Präsident hat eindeutig keine Antworten“.