Wo geht der SV Neuenhof nun schwimmen?

Zu: Kein Winterschwimmen im Freibad Neuenhof, WZ vom 10. September

Das Freibad Neuenhof bietet dieses Jahr kein Winterschwimmen für die Vereinsmitglieder an.

Das Freibad Neuenhof bietet dieses Jahr kein Winterschwimmen für die Vereinsmitglieder an.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Mal wieder hat die Stadt Wuppertal eine Chance vertan, sich den Bürgern positiv zu präsentieren und Werbung dafür zu machen, warum diese Stadt lebens- und liebenswert sein soll. Mich würde interessieren, welche neuen Abnehmer die AWG für ihre zuletzt sprunghaft erhöhten Abnahmepreise für Fernwärme gefunden hat, die es dem SV Neuenhof nun nicht mehr möglich machen, sein Freibad in den Wintermonaten zu betreiben, weil die erzeugte Wärme anderweitig benötigt wird.

Statt zu zeigen, dass eines von drei in NRW in den Wintermonaten in der Vergangenheit geöffneten Freibädern in Wuppertal liegt und hier von Fernwärme, die im unmittelbar angrenzenden Müllheizkraftwerk erzeugt wird, beheizt wird, teilt man dem Vorstand, der dieses Amt ehrenamtlich ausfüllt, mit: Wir stellen die Belieferung ein! Das wird für Freudensprünge gesorgt haben, schließlich gibt es Personal, welches das Bad technisch in Schuss hält und dieses auch in den Wintermonaten machen muss. Toll, wenn hier Kosten für den Verein entstehen, ohne Einnahmen zu generieren. Weiterhin gibt es Badaufsichten, die nun auch vor dem Problem stehen, in den Wintermonaten ohne Beschäftigung zu sein. Man hätte sich positiv darstellen können, indem man den Bewohnern der bergischen Städte ein privat betriebenes Freibad schmackhaft gemacht hätte, indem Interessierte für fünf Euro pro Schwimmbadbesuch auch in den Wintermonaten die Chance gehabt hätten, sich fit zu halten, gleichzeitig auch Werbung für Fernwärme als verlässliche Energiequelle gemacht. Aber positiv Dinge zu entwickeln und zu gestalten ist nicht gerade eine Stärke unserer politischen Führung in der Stadt.

Ulrich Krauss

Sehr geehrter Herr Bickenbach, sehr geehrte Stadtspitze, dass wir alle den Gürtel enger schnallen müssen, ist in Ordnung und nachvollziehbar. Nun wird das Freibad geschlossen, welches angeblich mit Abwärme geheizt wird, die im Schornstein verpufft. Selbst bei Fernwärme frage ich mich, wofür die AWG als Tochter der Stadt diese nun zusätzlich verwendet? Wer hat sich denn plötzlich anschließen lassen? Kurzum wäre es nach meinem Verständnis sinnvoller gewesen, das Sportleistungszentrum zu schließen, welches — wie die Schwimmoper auch — geöffnet bleibt.

Das Neuenhof ist immer wieder gerne bereit gewesen, andere Schwimmer bei sich aufzunehmen. Den Leistungsschwimmern das Training zu ermöglichen, während umliegende Bäder geschlossen waren, und das ohne zusätzliches Personal der Stadt. Wir Mitglieder sind zusammengerückt.  Bekommen die Mitglieder jetzt vergünstigten Eintritt oder einen Zuschuss der Stadt für erhöhte Kosten, die der Gesundheit dienen? Werden Wasserball-Trainings, Nichtschwimmerkurse, Technikkurse, Aqua-Gymnastik und Pilateskurse angeboten? Darf ich in der Schwimmoper auch auf den anderen Bahnen mit Flossen trainieren? Das Freibad mag höhere Energie verschlingen, aber hat hier mal jemand über den Mehrwert nachgedacht? Bleibt dem Badpersonal zu wünschen, dass sie ab Mitte Oktober in der Schwimmoper eingesetzt werden können, damit diese dem Ansturm gerecht wird, wenn das Schwimmen zur Stehpartie wird.

Corinna van der Velden