ACE-Studie: Pendler sparen Zeit und Geld mit Park & Ride

Stuttgart (dpa) - Der Auto Club Europa hat es auf Cent und Minute genau ausgerechnet: Umsteigen spart Zeit und Geld. In drei von vier Verbindungen zur Arbeit lohnt es sich, den Wagen am Bahnhof abzustellen.

Pendler fahren mit Park & Ride-Angeboten einer neuen Studie zufolge meistens schneller und billiger. So lassen sich bei 119 untersuchten Verbindungen in Deutschland pro Fahrt im Schnitt 3,13 Euro sparen, wie der Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart mitteilte. Manche Umsteiger würden sogar mit 10 und mehr Euro pro Strecke belohnt. Häufig spare das Umsteigen zudem Zeit.

Der ACE hatte im Oktober und November vergangenen Jahres Park & Ride-Angebote in 13 deutschen Städten untersucht. „Selbst wer Einzelfahrscheine löst, kann so seinen Aufwand für den Weg zur Arbeit im Schnitt um 130 Euro im Monat verringern“, stellte der ACE fest. In 91 von 119 Fällen errechnete der Autoclub eine Ersparnis. Im Extremfall einer Fahrt nach Düsseldorf waren es 17,60 Euro. Einmal ergab sich kein Unterschied, und 27 mal wurde es teurer mit der Bahn. In Stuttgart etwa muss man laut ACE-Berechnung in einigen Fällen bis zu 5,40 Euro draufzahlen.

In 90 der 119 Verbindungen führe der streckenweise Umstieg auf die Bahn zu Zeitvorteilen im Vergleich zur reinen Autonutzung, hieß es. In weiteren drei Fällen sei man mit öffentlichen Verkehrsmitteln gleich schnell am Ziel wie mit dem eigenen Auto. „Den größten Zeitvorteil fahren Pendler in Berlin heraus, wo im Mindestfall 25 Minuten, im besten Fall sogar eine knappe Stunde eingespart werden kann“, schrieb der ACE. Einzelverbindungen in den Räumen Bremen, Karlsruhe und Frankfurt zeigten noch Verbesserungsmöglichkeiten. Bei der Studie war die Strecke vom jeweiligen Parkplatz zum Hauptbahnhof untersucht worden.

Der Club bemängelte, dass noch nicht überall in Deutschland Park & Ride-Plätze vorhanden und bedarfsgerecht angelegt seien. In einigen Orten seien etwa die Entfernung zur nächsten Bahnstation erheblich, die Abfahrtszeiten der Züge schlecht getaktet oder die Ticketpreise hoch. Wenn der sogenannte kombinierte Personenverkehr auf breiter Ebene angenommen werden solle, müssten solche Angebote im Vergleich zu einer ausschließlichen Autonutzung wettbewerbsfähig sein.