Bahn macht sich winterfest: Schneeräumer und Weichenheizung
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn sieht sich für Eis und Schnee besser gerüstet. Die Kapazitäten, um Züge zu enteisen, seien ausgebaut worden, sagte am Dienstag der Konzernbevollmächtigte für das Land Berlin, Ingulf Leuschel.
Bundesweit stünden 28 000 Mitarbeiter von Bahn und Fremdfirmen bereit, um Bahnsteige, Gleise und Weichen vom Schnee zu befreien. Damit könne die Bahn über mehrere Tage einen flächendeckenden Winterdienst leisten. Trotz Vorbereitung, die am 30. November abgeschlossen sein soll, sei das Pünktlichkeitsziel von 85 Prozent aber womöglich nicht immer erreichbar.
Auch in diesem Winter muss die Bahn erneut mit weniger Zügen auskommen als geplant. Wegen Lieferproblemen wartet sie seit zwei Jahren auf 16 neue ICE-Züge von Siemens und 27 Doppelstock-Intercity-Züge von Bombardier. Im Winter leiht sie sich für Verbindungen nach Paris einen TGV bei der französischen Staatsbahn.
Im Werk in Berlin-Rummelsburg können jetzt laut Leuschel innerhalb von 24 Stunden sechs ICE-Züge enteist werden. Das verringere die Werkstattzeiten deutlich und mache die Züge schneller wieder einsatzbereit. In Frankfurt am Main werde die vorbeugende Behandlung der Züge mit Frostschutzmittel getestet. Bundesweit gibt es 37 Abtauanlagen für den Regional- und Fernverkehr.
Auch die Heizungen an mehr als 48 800 Weichen wurden demnach überprüft. Insgesamt sind 80 Prozent der Weichen auf regelmäßig befahrenen Strecken beheizt, die Schienen selbst jedoch nicht. Die Flotte der Schneeräumfahrzeuge wurde aufgestockt. Das Schneeräumen auf den Bahnsteigen wird per GPS überwacht.
Ein Problem im Winter sei, dass sich in kalten Gegenden Eisklumpen am Zug bildeten, die im meist wärmeren Süden wieder abfielen und Weichen beschädigten, berichtete Leuschel. Deshalb müssten die Weichen besonders geschützt werden.