Bei der Oldtimer-Pflege zu Spezialprodukten greifen
Lippstadt (dpa/tmn) - Der Lack auf Hochglanz poliert und zur Schaufahrt durchstarten: Oldtimer-Besitzer holen im Sommer gerne ihre Klassiker aus der Garage. Doch bei der Pflege ist viel zu beachten. Der Oldtimer-Status verlangt Liebhabern hohe Auflagen ab.
Umweltplakette, günstige Versicherung, Steuererleichterung: Besitzer von Oldtimern genießen einige Vorteile, müssen aber auch viel in die Pflege ihrer Prachtstücke investieren. Den lukrativen Oldtimerstatus bekommen nur originale, gut erhaltene und mindestens seit 30 Jahren zugelassene Wagen. Um ihn zu erhalten, ist besondere und umsichtige Pflege notwendig. Denn in 30 Jahren hat sich in der Autoindustrie viel verändert. Besitzer älterer Autos sollten das bei Pflege und Überholung beachten, wenn sie keine Schäden anrichten wollen.
Klassische Autos, in denen unter Sicherheitsaspekten der Originalzustand verändert wird, verlieren ihren Status nicht, erklärt der Vizepräsident vom Bundesverband klassischer Fahrzeuge (Deuvet) Götz Knoop. Kopfstützen könnten problemlos nachgerüstet werden. Für Sicherheitsgurte gilt das gleiche, soweit Verankerungspunkte im Innenraum vorhanden sind. Eine Warnblinkanlage muss sogar in jedem Oldtimer vorhanden sein, es besteht eine Nachrüstpflicht.
Auch im Außenbereich gibt es heute andere Standards. Während heutzutage wasserbasierte Lacke handelsüblich sind, sind Fahrzeuge älterer Baujahre oft mit ölbasierten Lacken versehen. Wer an seinem Oldtimer kleine Kratzer ausbessern möchte, sollte das mit dem richtigen Lack aus dem Fachgeschäft tun, rät Knoop.
Vorsicht gilt auch bei der Pflege mit Autopolitur. Schließlich sind die alten Modelle schon oft gewartet und poliert worden. Ist der Lack auf dem Auto schon älter, sollten nur Poliermittel ohne Schleifmittel verwendet werden, empfiehlt der Experte. Mit im Handel für normale Autos erhältlichen, aggressiveren Produkten könnten Autoliebhaber den Lack sonst bis auf die Grundierung durchpolieren. Auch hier gilt: Die richtigen Pflegemittel für ältere Wagen gibt es im Fachhandel für Oldtimer.
Ist der Motor des Wagens noch im Originalzustand, sollten Besitzer nur spezielle Öle verwenden. Zu den Bauzeiten älterer Autos wurden noch Öle verwendet, die bestimmte Inhaltsstoffe mit der Zeit abstoßen, erläutert Knoop. In älteren Motoren werden diese aufgefangen. Neuartige Öle für moderne Autos lösen die alten Ablagerungen aus den Auffangbehältnissen und verschmutzen so den Motor.