BP-Chef: Meldestelle stoppt Auf und Ab der Spritpreise nicht

Düsseldorf (dpa) - Preise hoch, Preise runter: Das tägliche Wirrwarr an den Tankstellen nervt viele Autofahrer. Die Einführung einer Markttransparenzstelle für Kraftstoffe hat daran offenbar nicht viel ändern können, sagt BP.

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Die neue Benzinpreis-Meldestelle hat nach Einschätzung des Chefs von BP Europa, Michael Schmidt, bisher nicht zur Beruhigung der Schwankungen bei den Kraftstoffpreisen geführt. Wenn das Ziel der Meldestelle die Vermeidung von Preisausschlägen gewesen sei, so sei dies nicht erreicht worden, sagte der Manager in Düsseldorf. Generell sei es aber noch zu früh für eine Bewertung, was die Transparenzstelle beim Bundeskartellamt bewirken könne.

BP betreibt Deutschlands größte Tankstellenkette Aral. Nach früheren Angaben von Aral war das Auf und Ab der Kraftstoffpreise im Jahr 2013 ausgeprägter als jemals zuvor. Täglich sei es zu Anpassungen an den Zapfsäulen gekommen. Durchschnittlich seien die Preise über den Tag um rund 8 Cent je Liter gefallen und dann wieder angehoben worden, berichtete das Unternehmen im Februar.

Der Aral-Muttergesellschaft BP Europa bereiten zurzeit allerdings weniger die Preise an den Tankstellen als vielmehr die hohen Überkapazitäten auf dem europäischen Raffineriemarkt Probleme. Während im Tankstellengeschäft, im Mineralölgroßhandel und im Schmierstoffgeschäft befriedigende Ergebnisse erzielt worden seien, habe das Raffineriegeschäft 2013 deutlich schlechter abgeschnitten als im Vorjahr, sagte Schmidt.

Schmidt schätzt, dass in Europa im Raffineriebereich Überkapazitäten von rund 20 Prozent bestehen. Er rechnet deshalb mit weiteren Raffinerieschließungen. „Das ist ein klassischer Verdrängungswettbewerb“, sagte der Manager. BP Europa stelle sich auf eine längere Durststrecke ein, plane selbst aber keine Stilllegungen.

Das Unternehmen unterhält nach eigenen Angaben das zweitgrößte Raffineriesystem in der Bundesrepublik. Außerdem ist BP Europa in Belgien, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz und Teilen Ungarns aktiv.