Diesel macht nur bei anhaltender Extremkälte Probleme

Essen (dpa/tmn) - Reiner Dieselkraftstoff verliert bei Frost an notwendiger Fließeigenschaft. Sorgen müssten sich Dieselfahrer trotz des Kälteeinbruchs hierzulande aber nicht, meint ein TÜV-Experte.

Bei Forst verliert Dieselkraftstoff an Fließeigenschaft. „Das grundsätzliche Problem ist die Paraffinierung“, erläutert Christian Förster vom TÜV Nord. Dabei bilden sich im Sprit kleine Wachskristalle, die den Kraftstofffilter verstopfen können. Dann läuft der Motor nicht mehr. Allerdings müssten sich Dieselfahrer in Deutschland keine Sorgen machen, da die Tankstellen sogenannten Winterkraftstoff mit speziellen Zusätzen führten, die den Sprit bis über minus 20 Grad flüssig hielten, so der TÜV-Experte.

Auch wenn die Temperaturen einmal auf derart tiefe Werte fallen, könnten Dieselfahrer entspannt bleiben. „Der Tank, der noch warm von der Fahrt ist, muss sich ja erst einmal auf die Außentemperaturen abkühlen“, sagte Förster. Erst bei anhaltender Kälte und längeren Standzeiten könne es passieren, dass der Dieselsprit geliere.

Bei solcher Extremkälte können Dieselfahrer vorbeugen und das Fahrzeug regelmäßig bewegen oder spezielle Additive in den Tank gießen, die die Fließeigenschaften des Diesels weiter verbessern. Diese Maßnahmen seien in unseren Breiten in der Regel aber nicht notwendig, so Förster. Wer zu viel Zusätze in den Tank gieße, riskiere dagegen Verklumpungen, die ebenfalls die Filter verschmutzen könnten.

Bei Benzin besteht das Problem mit der Paraffinierung übrigens nicht: Ottokraftstoff behält laut Förster seine Fließeigenschaften bis weit über minus 40 Grad bei. Von dem alten Trick, dem Diesel für bessere Kälteeigenschaften Benzin beizumischen, rät der TÜV-Experte dringend ab: „Damit riskiert man bei modernen Dieselautos mit Einspritzpumpen einen kapitalen Motorschaden, der schnell mehrere tausend Euro kostet.“