Entwarnung: Keine erhöhte Brandgefahr bei Gasautos
Landsberg (dpa/tmn) - Der Zwischenfall wirft Fragen auf. Nachdem es in einem Gasauto zu einer Explosion gekommen ist, wollen viele Besitzer wissen: Sind diese Fahrzeuge wirklich sicher? Experten geben Entwarnung.
Für Fahrzeuge mit Gasantrieb besteht keine größere Brandgefahr als für anders motorisierte Autos. „Nach unseren Erkenntnissen sind Gasautos nicht unsicherer als Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotoren - weder beim Betanken, noch bei Verkehrsunfällen“, betont ADAC-Technikexpertin Andrea Gärtner. Im Wagen einer 31-Jährigen war es Anfang dieser Woche in Mönchengladbach nach dem Tanken von Flüssiggas (LPG) zu einer Verpuffung gekommen, als sie den Motor startete. Durch die Explosion im Fahrzeuginnenraum wurde die Frau nach Polizeiangaben schwer verletzt. Die Ursache für den Fahrzeugbrand ist noch unklar.
Ohne über die Ursache für den Autobrand in Mönchengladbach spekulieren zu wollen, erklärt Gärtner: „Wenn Kraftfahrzeuge plötzlich in Brand geraten, liegt das in der Regel an einem technischen Defekt und nicht an einem Bedienungsfehler.“ Das gelte unabhängig von der Antriebsart. Sogar bei Verkehrsunfällen seien Gasfahrzeuge nicht brandgefährdeter als andere: „Das hat der ADAC schon vor Jahren bei eigenen Crashtests und Brandversuchen festgestellt“, sagt Gärtner. „Grundvoraussetzung ist natürlich der ordnungsgemäße Einbau und die regelmäßige Wartung einer Gasanlage.“
Erdgas- und LPG-Autos lassen sich laut Gärtner dank strenger Vorgaben auch sicher betanken, solange Zapfstation und Fahrzeug technisch in Ordnung sind. Gefährliche Bedienungsfehler seien ausgeschlossen und das Zischen beim Abklemmen der Schlauchkupplung vom Einfüllstutzen nach dem Tankvorgang ganz normal: „Dabei kann immer eine kleine Menge Gas entweichen, aber das ist unbedenklich“, sagt die ADAC-Technikerin. Vorausgesetzt, Tankkunden halten sich an grundsätzliche Sicherheitsvorschriften: Rauchen oder Telefonieren sind natürlich an jeder Zapfsäule tabu.
In Mönchengladbach ermitteln Kriminalpolizei und Arbeitsschutz, wie es am Montag (22. Juli) zu der Verpuffung in dem Gasfahrzeug kommen konnte. „Der Pkw wurde zur technischen Untersuchung sichergestellt, Ergebnisse liegen aber bisher noch nicht vor“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.