Extratouren zu Billig-Tankstellen lohnen nicht
Berlin (dpa/tmn) - Größere Umwege zu einer günstigen Tankstelle rechnen sich in der Regel nicht. Preisunterschiede von aktuell bis zu 4 Cent pro Liter Benzin oder Diesel, die der ADAC ermittelt hat, verleiten zwar zu Extratouren zur billigsten Zapfstelle.
Allerdings machen unter anderem der Mehrverbrauch für den Umweg und der zusätzliche Fahrzeugverschleiß den Kostenvorteil schnell zunichte, erklärte Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Auch wer seinen Wagen komplett volltanken muss, spare nach wenigen Extrakilometern nichts mehr - oder zahle am Ende sogar drauf.
Anhand einer Beispielrechnung verdeutlicht Lottsiepen, dass sich längere Fahrten zur günstigsten Tankstelle nicht lohnen: Wer sich eigens auf die Reise mache, um einen Preisvorteil von 3 Cent auszukosten, und 50 Liter tanken will, spare rein rechnerisch 1,50 Euro. „Das entspricht ungefähr einem Liter Kraftstoff. Verbraucht der Wagen rund sieben Liter auf 100 Kilometer, kommt man damit keine 15 Kilometer weit“, so Lottsiepen. Nehme man den Fahrzeugverschleiß hinzu, „dann rentieren sich höchstens 10 Kilometer Umweg“.
Autofahrer müssten außerdem bedenken, dass sie kostbare Zeit für Tanktouren opfern, so der VCD-Experte. Er empfiehlt deshalb, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit nach günstigen Tankstellen Ausschau zu halten und „maximal ein paar hundert Meter“ von der eigentlichen Route abzuweichen, um günstigen Sprit zu bekommen. Mit solch einem Schlenker ließen sich tatsächlich ein paar Cent pro Tankfüllung sparen. Von größeren Umwegen rät Lottsiepen auch mit Blick auf den Umweltschutz ab: Ökonomisch seien solche Extrafahrten höchst fragwürdig - und ökologisch schlicht nicht darstellbar, warnte er.