Fahrradbranche boomt dank schönem Wetter und E-Power
Friedrichshafen (dpa) - Das Fahrradgeschäft brummt. Zwar machen City- und Trekkingräder beim Absatz noch den Löwenanteil aus, doch E-Bikes beflügeln den ganzen Markt. Und auch das Wetter spielt eine Rolle.
Das warme Wetter und der anhaltende Boom bei E-Bikes haben der Fahrradbranche in Deutschland deutliche Zuwächse beschert. Der Absatz sei von Januar bis Juni um rund vier Prozent auf rund 2,8 Millionen Fahrräder gestiegen, sagte Siegfried Neubürger vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) vor der Fahrradmesse Eurobike (27. bis 30. August) in Friedrichshafen am Bodensee. Der Umsatz habe um 6 bis 8 Prozent zugelegt. Der Verbandsvertreter rechnet auch für die zweite Hälfte des Jahres damit, dass sich der positive Trend fortsetzt. Auf der Eurobike zeigen 1320 Aussteller aus 54 Nationen alles Neue rund ums Zweirad.
Wegen des milden Wetters erlebte der Handel schon früh im Jahr einen Kundenansturm, sagte Georg Honkomp vom größten Einkaufsverbund ZEG. Stark gefragt waren erneut E-Bikes. „Sie sind für den Fahrradhandel ein Geschenk“, sagte Honkomp. Die elektrischen Zweiräder sind verglichen mit normalen Rädern teuer und gelten als erklärungsbedürftig. Deshalb blickt der Einzelhandel der Zweiradbranche relativ gelassen auf die Konkurrenz im Internet.
Rund 1,8 Millionen Elektro-Fahrräder sind in Deutschland schon in Betrieb. 2014 dürften laut Schätzung des ZIV rund 450 000 E-Bikes verkauft werden. Mittelfristig gehen Hersteller und Handel von einem Marktanteil von 15 Prozent aus, was rund 600 000 E-Bikes jährlich entspricht. Dass das Radeln mit elektrischer Unterstützung weiter „in“ ist, liegt nach Ansicht der Branche auch daran, dass inzwischen alle Fahrradtypen, also auch Rennräder und Mountainbikes, mit E-Motor zu haben sind.
Auf der Eurobike, zu der rund 45 000 Fachbesucher erwartet werden, hat die Ausstellungsfläche für Elektroräder erneut zugenommen. Dem Trend für die kommende Saison 2015 zufolge sollen Fahrräder mit E-Motor leichter und effizienter werden.