Skoda Roomster ist wertstabil und sorgenvoll
Berlin (dpa/tmn) - Der Skoda Roomster ist ein launisches Auto. Das Resümee ziehen Experten aus dem TÜV Report. In der Mängelliste stehen unter anderem hoher Ölverlust, Bremsverschleiß und ausgeschlagene Radaufhängungen.
Dennoch ist der Roomster ein treuer Begleiter.
Minivan oder Hochdachkombi? Der Skoda Roomster liegt irgendwo dazwischen, selbst der Hersteller verwendet beide Begriffe. Das tschechische Auto auf Basis des Kleinwagens Fabia hat von beiden Karosserievarianten etwas, und auch größenmäßig liegt der Viertürer mit seiner Fahrzeuglänge von 4,20 Metern in der Mitte. Entschiedener tritt der Roomster bei der Hauptuntersuchung (HU) auf - doch oft nicht zur Freude seiner Besitzer.
Ausgeschlagene Radaufhängungen schon bei vier Jahre alten Fahrzeugen, viele Mängel bei den Scheinwerfern und hoher Bremsverschleiß: Das sind die Hauptkritikpunkte, die im „TÜV Report 2014“ genannt werden. Sie machen den Skoda Roomster nach Ansicht der Autoren zu einem eher launischen Auto. Auch der Ölverlust sei bei dem Modell hoch, beim Fabia tritt er bemerkenswerterweise weit seltener auf.
Der Blick auf die Pannenhäufigkeit stimmt etwas versöhnlich: Laut dem ADAC ist der Roomster in der Kleinwagenklasse ein vergleichsweise treuer Begleiter. Als häufiger auftretenden Makel nennt der Münchner Automobilclub Schäden an Zündkerzen beim Roomster 1.2 TSI bis Baujahr 2010. Fehlfunktionen im Motormanagement seien ebenfalls ein Problem.
Skoda brachte den Roomster im September 2006 auf den Markt. Der Wagen überraschte durch sein unkonventionelles Design der seitlichen unteren Fensterlinie. Berücksichtigt man, dass er auch als Kombiversion des Fabia durchgehen könnte, ist das maximale Ladevolumen von um die 1800 Liter beachtlich. Auch das Innenraumkonzept mit verschieb- und versetzbaren Rücksitzen überzeugte die Kritiker. Im Frühjahr 2010 gab es ein Facelift und sauberere Triebwerke.
Wer eine Motorisierung mit ordentlich Dampf wünscht, wird beim Skoda Roomster enttäuscht: Die verbauten Benzin- und Dieselmotoren schöpfen höchstens 77 kW/105 PS aus vier Zylindern. Der schwächste Ottomotor leistet 47 kW/64 PS, der schwächste Selbstzünder - ein Dreizylinder - entwickelt 51 kW/70 PS. Alternative Antriebe hat Skoda beim Roomster nicht zu bieten, es gibt aber Spritsparversionen mit der Zusatzbezeichnung Green Line.
Der Roomster gilt als vergleichsweise wertstabil. Selbst für den Basisbenziner Roomster 1.2 HTP von 2006 mit 47 kW/64 PS und einer angenommenen Laufleitung von 104 200 Kilometern werden laut dem Branchendienst Schwacke noch rund 4550 Euro fällig - der Neupreis lag einst bei 12 950 Euro. Noch etwa 11 650 Euro kostet ein Roomster 1.2 TSI Family Green Line aus dem Baujahr 2012 mit 77 kW/105 PS auf dem Gebrauchtwagenmarkt (31 450 Kilometer). Wer einen Diesel sucht, müsste einen Roomster 1.4 TDI mit 59 kW/80 PS von 2010 für um die 8100 Euro finden (79 300 Kilometer).