Hybrid, Strom, Erdgas - Alternativen zum Verbrennungsmotor
Berlin (dpa/tmn) - Die Spritpreise sind auf Rekordniveau - mancher Fahrer dürfte jetzt mit E-Autos und ähnlichen Alternativen liebäugeln. Längst nicht jede alternative Technik ist aber schon marktreif.
Was kann man heute schon kaufen? Ein Überblick.
Hybrid- oder Elektroauto? Wasserstoff- oder Erdgasantrieb? Es gibt viele Alternativen zum klassischen Verbrennungsmotor. Sie sind in der Anschaffung zwar teurer, versprechen im Betrieb oft aber niedrigere Betriebskosten. Längst nicht jede alternative Technik ist aber schon marktreif.
Seriell oder parallel - der Hybridantrieb
Hierbei werden zwei verschiedenartige Motoren gekoppelt. Die gängigste Form ist seit dem Marktstart des Vorreiters Toyota Prius (ab 25 750 Euro), wenn Benzin- und Elektromotor zusammenarbeiten. Können beide Motoren das Auto allein bewegen, spricht man vom seriellen oder Vollhybriden. Der E-Motor speist seine Kraft aus einem Akku. Ein ans Getriebe gekoppelter Generator sorgt für neuen Strom.
Arbeitet der E-Motor dagegen nur unterstützend wie beim Mercedes S 400 Hybrid (ab 87 286,50 Euro), dem BMW 7er Active Hybrid (ab 105 900 Euro) oder dem Honda Insight (ab 20 490 Euro), sprechen Experten vom Mild- oder parallelen Hybridantrieb. Dabei kann der E-Motor für zusätzlichen Schub sorgen. So können Verbrennungsmotoren kleiner und damit sparsamer ausgelegt werden. Der Akku ist kleiner als bei einem Vollhybriden und daher platzsparender.
Selbstzünder trifft auf Strom - der Dieselhybrid
Vor allem moderne Dieselmotoren sind zumindest auf Langstrecken noch die effizientere Lösung als Hybridantriebe, die auf der Kurzstrecke punkten. Doch inzwischen entdecken die Hersteller den Dieselhybrid. Auf das Zusammenspiel von Ölbrenner und Elektromotor setzen etwa Peugeot bei den Modelle 3008 (ab 34 150 Euro) und 508 RXH (ab 41 900 Euro) sowie Mercedes beim kommende E 300 Bluetec Hybrid (ab 51 795 Euro), dessen Normverbrauch Mercedes mit 4,2 Litern angibt.
Für die Steckdose - der Plug-in-Hybrid
Der Akku dieser Autos kann nicht nur über den bordeigenen Generator geladen werden, sondern auch an der Steckdose. Der Vorteil: Der Akku ist größer, damit steigt die elektrische Reichweite. Toyota plant für den Herbst die Markteinführung des Prius PHEV. Das Plug-in-Modell soll sich an einer Haushaltssteckdose in 90 Minuten aufladen lassen und gut 25 Kilometer rein elektrisch fahren können. Volvo startet ab 2013 mit dem V60 Plug-in-Hybrid (ab 56 900 Euro) durch. Sein Fünfzylinder-Diesel soll nach vorläufigen Angaben nur noch 1,9 Liter im Schnitt benötigen (CO2-Ausstoß: 48 g/km).
Unter Strom - das Elektroauto
Bereits seit der Jahreswende sind in Deutschland reine Elektroautos der Massenhersteller auf dem Markt. Beispiel sind die nahezu baugleichen Drillinge Mitsubishi i-Miev (ab 34 390 Euro), Citroën C-Zero (ab 29 393 Euro) und Peugeot I-On (ab 29 393 Euro). Die Reichweite von E-Autos im Alltag liegt meist bei unter 100 Kilometern. Diesen Nachteil soll in den Schwestermodellen Opel Ampera (ab 43 900 Euro) und Chevrolet Volt (ab 42 950 Euro) ein Range Extender ausgleichen. Dieser kleine Benzinmotor produziert alternativ zum Ladevorgang an der Steckdose über einen Generator Strom. So soll das Auto mit einer Tankfüllung 400 zusätzliche Kilometer weit kommen. Im kombinierten Betrieb verbraucht der Ampera bei vollen Akkus rund 1,4 Liter (CO2-Ausstoß: 33 g/km).
Noch nicht marktreif, aber erprobt - das Wasserstoffauto
Dabei erzeugt eine Brennstoffzelle den Strom für einen Elektromotor. Reichweiten liegen nach ADAC-Angaben bei rund 400 bis 500 Kilometern. Ein Problem ist auch, dass es nur sehr wenige entsprechende Tankstellen gibt.
- Die Steuerflüchtlinge - Autos mit Erd- oder Autogasantrieb
Nichts Neues, aber immer wieder im Gespräch, wenn Sprit teuer wird, sind LPG (Liquefied Petroleum Gas) und CNG (Compressed Natural Gas). Die Preise von Flüssiggas und der auf Erdgas basierende Treibstoff sind noch bis Ende 2018 laut Energiesteuergesetz begünstigt, steigen jedoch auch, wenn Benzin und Diesel teurer werden. Nach Angaben des Verkehrsclubs von Deutschland (VCD) sparen Erdgasfahrer gegenüber einem vergleichbaren Benziner bis zu 50 Prozent an Treibstoffkosten. Bei LPG-Fahrzeugen ist das Sparpotenzial geringer. Doch für die kompliziertere Motortechnik zahlen Kunden Aufpreise von meist mehreren tausend Euro. Diese Kosten amortisieren sich laut ADAC nach 30 000 bis 80 000 Kilometern.