Hybridautos bald billiger

Mit steigender Nachfrage fallen die Preise. Derzeit lohnt sich eine Anschaffung nur für Vielfahrer.

Chemnitz. Hybridautos sind auf dem Vormarsch. Wer eins fährt, schont die Umwelt, nicht aber die Brieftasche. Viele Hersteller wie Audi mit seinem „A 8“, BMW mit dem „ActiveHybrid 7“, Mercedes mit seinem „ML 450“ und Toyota mit dem „Prius“ haben Hybridfahrzeuge im Handel.

Zurzeit kosten sie je nach Größe des Autos mindestens 5000 Euro zusätzlich. Doch aufgrund der Nachfrage sinkt der Preis.

Mehr als 100 000 Kilometer müsste man schon fahren, damit sich die Anschaffung eines Hybridautos lohnt. Das rechnet Peter Tenberge, Professor für Maschinenbauelemente an der Technischen Universität Chemnitz, vor. „Ich verbrauche mit meinem Hybridauto im Stadtverkehr etwa fünf Liter“, weiß er aus eigener Erfahrung.

Ein vergleichbares „normales“ Auto würde gut 7,5 Liter auf 100 Kilometern verbrauchen. So spart er 2,5 Liter auf 100 Kilometern, was etwa 3,75 Euro ausmacht. Auf 100 000 Kilometern spart ein Hybridauto-Fahrer also 3750 Euro.

Seine Einschätzung: „Finanziell lohnt es sich im Moment noch nicht.“ Doch Hybridautos werden preiswerter, je mehr gebaut werden. „So ist das bei allen neuen Technologien.“ Es brauche immer Pioniere, die sich für das Neue begeistern. Der Aufpreis müsse auf etwa 2500 bis 3000 Euro fallen. In allzu weiter Ferne liege ein sich lohnender Hybridmotor nicht mehr: „Die Technik ist da. Es liegt am Marketing, das umzusetzen.“

Hybrid, das steht für etwas Gebündeltes oder Gekreuztes. Im Falle des Elektrohybridautos sind ein Verbrennungs- und ein Elektromotor eingebaut. Solch ein Antrieb komme vornehmlich im Stadtverkehr zum Tragen, so Tenberge. Die Energie, die normalerweise beim Bremsen oder beim Fahren am Berg verbraucht wird, kann zu 50 Prozent wieder genutzt werden — sie wird in der Batterie des Elektromotors gespeichert.

Mit einer normalen Batterie (etwa 1,5 Kilowattstunden) könne man zwei bis vier Kilometer rein elektrisch auf ebener Strecke fahren, erklärt Tenberge. Wenn die Batterie leer ist, springt der Verbrennungsmotor an — sie wird wieder aufgeladen. Das, so Tenberge, sei günstiger, als den Strom aus dem öffentlichen Netz zu ziehen. Dort gebe es deutlich mehr Leistungsverluste.

Alternativ gibt es auch den größeren „Plug-in-Hybrid“, mit einer stärkeren Batterie (bis zu zehn Kilowattstunden). Sie wird zusätzlich über das Stromnetz aufgeladen. Damit könne man bis zu 20 Kilometer elektrisch fahren, sagt der Wissenschaftler.

Allgemein ließe sich sagen, dass auch bei einem Hybridauto eine ruhige Fahrweise Kraftstoff spart. „Bei 190 auf der Autobahn hat man keine Möglichkeit, zu sparen.“ Weil ein Hybridfahrzeug schwerer sei, verbrauche es in dem Fall sogar mehr.