Mercedes CLS: Wie eine Skulptur auf vier Rädern

Der CLS hat sechs Zylinder und 306 Diesel-PS. Er bietet Platz für vier.

Düsseldorf. Das ist ein Auto fürs Auge. Der Mercedes CLS fährt in der Kategorie der viertürigen Schönlinge, der Groß- Coupés vom Schlage eines Panamera oder des Audi A7. Mercedes hat dem Reise-Wagen natürlich auch Diesel verpasst, das gefahrene Modell war ein CLS 350 CDI. Mit 306 PS (225 kW) und einem Drehmoment von 370 Nm kommt man nie in Bedrängnis.

Geschmeidig, ohne Kraftverlust, zieht die Sieben- Gang-Automatik durch die Gänge wo dann bei 250 km/h elektronisch abgeriegelt wird. Mit einem Schnitt von 7,6 Litern pro 100 km lässt sich leben - wenn man sich dauerhaft zügeln kann.

Ohne Last gefahren muss man schon genau hinhören, um den Motor wahrzunehmen, den Diesel hört man nur beim ruppigen Gas geben. Das Fahrverhalten ist ohne Fehl und Tadel. Die Straßenlage ist exzellent, man schwebt über Schlaglöcher und Querrinnen und in schnellen Kurven wird dennoch ausreichend Wankstabilität angeboten.

Der Sechszylinder ist trotz 3,5 Liter Hubraum halbwegs sauber unterwegs. Mit 154 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer wird er geführt - aber möchte man daran denken, bei einem Wagen, der wirkt wie eine automobile Skulptur? Dieser Eindruck wird noch verstärkt, fährt man den CLS mit einem - ja wie eigentlich? - glänzenden, matten Lack durch die Gegend, dessen Eleganz das kleine Foto auch nicht annähernd widerspiegelt.

Denn dieser Lack sieht bei jeglichem Licht anders aus, edel aber immer. Und er produziert Passantenfragen zu Hauf: Was ist denn das? Das ist der Lack „designo magno alanit“. Die Edel-Farbe schlägt mit 4 403 Euro extra zu buche. Die muss man drauf schlagen auf die 63 427 Euro Grundpreis, und dabei bleibt es ja nicht. Denn das vorzügliche Multimedia-System „Command“ (3 050 Euro) lockt, mit dem sich Navi und Radio spielend leicht und schnell bedienen lassen und daneben noch ein halbes Dutzend anderer multimedialer Schmankerl anbietet.

Viel Nützliches ist (leider) in große Pakete verpackt. Eines enthält elektronische Helfer, die sehr feinfühlig, aber wirksam, Abstand halten, besser bremsen helfen, den toten Winkel im Spiegel überbrücken, das Verlassen der Spur melden und dem Fahrer nachdrücklich sagen, dass sein Lenkverhalten auf Müdigkeit schließen lässt (2 677,50 Euro).

Vier Personen haben im fast fünf Meter langen CLS Platz, die Passagiere werden vorn wie hinten durch breite Mittelkonsolen getrennt, die Klimaansprüche bedient und Flaschen sicher arretieren. Platz ist üppig, auch im Kofferraum mit seinem 520 Liter- Angebot. Innen herrscht pure Eleganz, alles von höchster Güte, ein Genuss für die Augen - und für die Hände, die immer wieder gern über die Materialien des Luxus-Liners gleiten. huk