In aller Offenheit: Tipps für die Cabrio-Saison

Berlin (dpa/tmn) - Exoten für Autofahrer mit Leidensfähigkeit? Exklusive Zweitwagen für den Sommer? Die meisten Cabrios sind längst alltagstauglich und kommen oftmals das ganze Jahr über zum Einsatz.

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Mit den steigenden Temperaturen beginnt die große Zeit der Cabrios. Damit die Saison ein Genuss wird, sollte man einiges beachten.

Risiken beim Abstellen: Ein Cabrio darf auch offen geparkt werden, ohne dass man Ärger mit der Versicherung zu befürchten hat. Doch das gilt nur für kurze Zeit und wenn das Diebstahlrisiko gering ist. Also etwa tagsüber an einer belebten Straße. Daher rät Hasso Suliak vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): „Wer mit dem Cabrio unterwegs ist, sollte immer das Verdeck schließen, wenn das Cabrio unbeaufsichtigt abgestellt wird.“ Denn anderenfalls riskiere der Versicherungsnehmer einen Abzug bei der Entschädigungsleistung, wenn das Radio oder gar das ganze Cabrio gestohlen wird.

Sicher versichert: Bei der Versicherung sollte man es laut Suliak nicht bei der Haftpflicht bewenden lassen. „Wir empfehlen den Abschluss einer Teilkaskoversicherung oder einer Vollkaskoversicherung.“ Die Teilkasko ersetze beispielsweise den Schaden, wenn das Cabrio gestohlen oder angezündet wird. Aber auch Schäden durch Einbruchdiebstahl seien gedeckt, sagt Suliak.

Was fest ist, ist sicher: Versichert ist beim Cabrio nur, was fest darin oder daran verbaut ist. Zudem auch Zubehör, das ausschließlich dem Gebrauch des Fahrzeuges dient. Das mobile Navigationsgerät oder ein Handy werden nicht ersetzt - der Autokindersitz hingegen schon. Was genau bis zu welchem Wert versichert ist, steht im Vertrag. Wird das Dach aufgeschlitzt und etwas gestohlen, handelt es sich um einen Einbruchdiebstahl. Die Schäden übernimmt die Teilkaskoversicherung oder auch die Hausratversicherung. Allerdings nur, wenn diese eine Außenversicherung beinhaltet. Wird das Dach nur aufgeschnitten, ist das hingegen Vandalismus. Da greift nur die Vollkaskoversicherung.

Offen für alles, auch Schmutz: Cabrios verschmutzen bei offener Fahrt im Innenraum schnell. Daher sollte man Polster und Leder besonders gut pflegen. „Auch wenn Leder als robust gilt, benötigt es regelmäßig Zuwendung“, sagt Markus Herrmann, Präsident vom Bundesverband Fahrzeugaufbereitung. Eine gründliche Reinigung vor und nach der Frischluftsaison hält die Tierhaut geschmeidig. Dafür kann man Seifenlauge und eine Bürste verwenden. „Die Lauge aber nicht einziehen lassen, sondern das Leder nur kurz benetzen, bürsten und anschließend abwischen“, rät Herrmann. Nach dem Trocknen schützt eine spezielle Lederpflege die Oberfläche.

Die Verdeckpflege abdecken: Je nach Typ oder Alter des Fahrzeugs, besteht das Dach aus Vinyl oder Textil. „Vinyldächer sind weniger pflegeintensiv und werden am besten mit einem Kunststoffpflegemittel eingesprüht“, sagt Herrmann. Er empfiehlt die Arbeit im Schatten und das Auftragen des Reinigers im gespannten Zustand in kleinen Flächen. Dann bürstet man ihn ab und spült mit viel Wasser. „Damit das Mittel nicht am Lack festtrocknen kann, rate ich zu einer anschließenden Fahrt durch die Waschanlage“, sagt Herrmann. Textildächer müssen danach vollständig trocknen, bevor sie imprägniert werden.

Verspannungen entspannen: Ganz ungefährlich ist die Frischluft im Auto nicht, denn es drohen Verspannungen. Physiotherapeut Reinhold Soyka empfiehlt die Cabriofahrt mit geschlossenen Seitenscheiben und aufgestelltem Windschott. Dadurch werden Verwirbelungen im Innenraum reduziert. „Cabriofahrer sollten darauf achten, dass sie sich nicht mit verschwitztem Hals dem kühlem Wind aussetzen“, sagt er. Denn dann könne es zu starken Hals- und Nackenmuskelverspannungen kommen. Klagen Cabriofahrer nach der ersten offenen Ausfahrt über ein Zwicken im Nacken, rät Soyka zu Hausmitteln: „Bei Nackenverspannung hilft zuerst Wärme. Eine längere heiße Dusche und danach das Tragen eines Schals lindern oft die Schmerzen.“ Wenn die nach ein paar Tagen nicht nachlassen, sollte ein Arzt oder Physiotherapeut aufgesucht werden.

Saison für Saisonkennzeichen: Wer im Herbst und Winter das Cabrio vor Regen, Blättern oder Schnee schützen will, lässt es am besten in der Garage. Zudem lässt sich mit einem Saisonkennzeichen nicht nur das Ab- und Anmelden bei der Zulassungsstelle sparen, sondern auch Kfz-Steuer und Versicherung, denn die berechnen sich nach den Zulassungsmonaten.