Kfz-Versicherung: Karten für die Tarife sind neu gemischt
Berlin (dpa/tmn) - Das Typklassen- und das Regionalklassenverzeichnis sind für die Kfz-Versicherer wichtige Anhaltspunkte, um die Tarife für das kommende Jahr zu berechnen. Beide wurden in diesen Tagen aktualisiert - ganz frisch ist die Regionalstatistik.
Schwerin bleibt die Landeshauptstadt mit der günstigsten Regionalklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung. Die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern liegt in der neuen Regionalstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wieder ganz vorne - wie schon in den Vorjahren mit der günstigsten Klasse 1. Bei der Kfz-Haftpflicht werden zwölf Regionalklassen unterschieden.
Autofahrer in Erfurt dürfen sich über die zweitgünstigste Einstufung im Vergleich der Landeshauptstädte freuen (Regionalklasse 3). Danach folgen Kiel und Bremen (je Klasse 4), die gegenüber dem Vorjahr um eine Klasse hochgestuft wurden. Hannover, Potsdam und Magdeburg sind in der Regionalklasse 6 gruppiert, Mainz und Stuttgart in Klasse 8, für Dresden gilt unverändert die Klasse 9. Es folgen Düsseldorf und Saarbrücken (je Klasse 10), Schlusslichter sind München, Hamburg, Berlin und Wiesbaden (je Klasse 12).
Wie der GDV weiter mitteilt, ergeben sich aus der neuen Regionalstatistik für 74 Prozent der Autofahrer in der Kfz-Haftpflicht keine Änderungen. Je 13 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge werden hoch- beziehungsweise runtergestuft.
Auch in den Kaskoversicherungen gibt es laut GDV für drei Viertel der Fahrzeuge (75 Prozent) keine Änderung. Eine Hochstufung in eine ungünstigere Regionalklasse betreffe 12 Prozent - und zwar besonders stark in den Zulassungsbezirken des Regierungsbezirks Tübingen. Grund dafür seien die vielen Sturm- und Hagelschäden an Autos im vergangenen Jahr in dieser Region.
Die jährlich veröffentlichte Regionalstatistik ist für die Kfz-Versicherer einer von mehreren Anhaltspunkten, um die Beiträge zu berechnen. Sie spiegelt die Schadensbilanz einer bestimmten Region wider. Ein weiteres wichtiges Tarifmerkmal ist das Typklassenverzeichnis, das auf den Schadens- und Unfallbilanzen der einzelnen Automodelle basiert.
Die neue Typklassenstatistik hatte der GDV bereits vor der Regionalstatistik veröffentlicht. Demnach ändert sich in der Kfz-Haftpflicht für rund ein Viertel (26 Prozent) aller zugelassenen Fahrzeuge die Typklasse: 14 Prozent werden hochgestuft, 12 Prozent heruntergestuft. Halter eines hochgestuften Wagens zahlen in der Regel mehr. Die Einordnung in eine niedrigere Typklasse bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Versicherungsbeitrag sinkt.
In der Kfz-Vollkaskoversicherung wird jeder zehnte Wagen (10 Prozent) in eine höhere Typklasse eingestuft, für 36 Prozent geht es eine oder mehr Stufen herunter. In der Teilkasko sieht es ähnlich aus: 35 Prozent der Fahrzeuge erhalten niedrigere Typklassen und 12 Prozent höhere.
Die Typklasseneinstufung und die Regionalstatistik sind für die Kfz-Versicherer unverbindlich. Sie können ab sofort für neue und bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden, teilt der GDV mit. In der Regel ist das der 1. Januar 2015.