Leihwagen als Gebrauchte lohnen nicht immer
München (dpa/tmn) - Junge Gebrauchte wie Jahreswagen oder Vorführfahrzeuge sind für Privatkäufer oft eine günstige Alternative zu Neuwagen. Der TÜV Süd weist aber zugleich auf die Nachteile dieser Schnäppchen hin.
Bei Leasing-Rückläufern von Autovermietern oder aus Firmenflotten sind besonders hohe Nachlässe vom Neuwagenpreis möglich, hat der TÜV Süd festgestellt. Die Sachverständigenorganisation weist aber darauf hin: Der Wiederverkauf kann Probleme machen und der Wertverlust des Wagens sehr hoch ausfallen.
Viele Autokäufer haben laut dem TÜV Süd wegen der vermeintlich hohen Beanspruchung Vorbehalte gegenüber Mietwagen, deshalb lassen sie sich meist schwerer weiterverkaufen. Diese Vorbehalte teilen die TÜV-Experten zwar nicht, vor dem Kauf müssten aber stets alle Verschleißteile gründlich geprüft werden. Dass es sich bei einem Fahrzeug um einen ausgedienten Leih- oder Mietwagen handelt, dürfe nicht verschwiegen werden: Sie müssten im Kaufvertrag immer als solche gekennzeichnet sein.
Ein weiteres Problem beim Wiederverkauf könne die Ausstattung von Mietwagen machen: Fehlen bei diesen Autos fürs jeweilige Segment typische Extras, wird man sie nur schwer für gutes Geld wieder los, so der TÜV Süd. In der oberen Mittelklasse zum Beispiel seien beheizbare Ledersitze, Navi, Einparkhilfe, Schiebedach oder Xenon-Scheinwerfer sehr gefragt, im Kleinwagensegment Modelle mit fünf statt nur drei Türen. Unabhängig von der Marke seien in der oberen Mittelklasse außerdem Kombis beliebter als Limousinen.
Über all das müssen sich Autokäufer keine Gedanken machen, wenn sie einen Leasing-Rückläufer mit geringer Laufleistung günstig kaufen können und ihn viele Jahre lang fahren wollen. Denn als Dauerlösung rechnet sich die Anschaffung solcher Schnäppchenautos für den zweiten Halter durchaus, so der TÜV Süd.
Junge Leasing-Rückläufer von Autoverleihern und aus Firmenflotten werden nach TÜV-Angaben bis zu 40 Prozent unter dem Neuwagenpreis gehandelt, Jahres- oder Vorführwagen sind in der Regel teurer. Sie haben allerdings oft nur 5000 bis 10 000 Kilometer auf dem Tacho, bei jungen Mietwagen seien es dagegen häufig 20 000 Kilometer oder mehr.