Manuelle Eingabe bei Navigationsgeräten gefährlich
Stuttgart (dpa/tmn) - Touchscreens und Tastaturen bei Navigationsgeräten oder Smartphones lenken während der Fahrt erheblich vom Straßenverkehr ab. Die Unfallgefahr steigt.
Um ein Navigationsgerät zu bedienen, brauchen Autofahrer oft besonders viel Aufmerksamkeit. „Das größte Problem ist die manuelle Eingabe bei der Navigation“, sagt Klaus-Michael Schaal ACE. Die Blickrichtung weist pro Eingabe bis zu viermal für einen Zeitraum von über zwei Sekunden von der Fahrbahn ab. Das ergab eine Praxisstudie des Auto Club Europa (ACE) in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg. Dabei wurden Kommunikationssysteme und Bedienarten von drei deutschen Autoherstellern getestet. Blickrichtung, Lenkverhalten und Herzfrequenz während der Fahrt wurden bei 36 Probanden gemessen.
Ein geringeres Unfallrisiko birgt die Sprachsteuerung. In einigen Fällen ist sie laut Schaal sogar hilfreich: „Je komplizierter die Funktion, umso besser eignet sich die Sprachsteuerung.“ Auffällig: Die Herzfrequenz der Probanden stieg beim Sprechen enorm. „Das ist ein wissenschaftliches Phänomen, aber dadurch steigt nicht die Unfallgefahr.“ Am sichersten sei es laut Schaal dennoch, das Navigationsziel vor Fahrtbeginn einzugeben. Wer ein fremdes Auto fährt, sollte sich vorher genau mit dem Bediensystem vertraut machen.