Mini-Jetlag am Steuer: Zeitumstellung ist ein Unfallrisiko

Berlin (dpa/tmn) - Nach der Zeitumstellung steigen die Unfallzahlen um bis zu 30 Prozent. Autofahrer sollten nicht unterschätzen, wie sehr die gestohlene Stunde Schlaf schlauchen kann. Und dass sie auch die Gefahr für Wildunfälle erhöht.

Die Umstellung auf Sommerzeit sorgt bei vielen Autofahrern für einen Mini-Jetlag. Wie Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) sagt, sollten vor allem Pendler, die früh morgens viel Zeit im Wagen verbringen, die Zeitumstellung am 31. März sehr ernst nehmen: Sie ist ein Unfallrisiko. Laut dem Auto Club Europa (ACE) steigen die Unfallzahlen nach dem Beginn der Sommerzeit regelmäßig um bis zu 30 Prozent.

Damit die Zeitumstellung den Körper nicht zu sehr schlaucht, rät Rademacher, schon ein paar Tage vorher damit zu beginnen, früher als sonst ins Bett zu gehen. Außerdem sollten Autofahrer morgens ihren Kreislauf in Gang bringen. Das könne durch eine Wechseldusche geschehen, durch eine extra Tasse Kaffee oder durch Gymnastik - je nachdem, was individuell am besten wirke, sagt Rademacher. Er warnt davor, stattdessen zu Medikamenten zu greifen. Wer längere Strecken fährt, sollte zwischendurch eine Pause einlegen. Während der kurzen Rast darf Bewegung nicht fehlen.

Das Wichtigste sei, die Müdigkeit nicht einfach zu ignorieren, erklärt Rademacher. Stattdessen sollte der Fahrer sich so früh wie möglich bewusst machen, dass ihn die Zeitumstellung beeinträchtigen kann, und danach handeln.

Gerade auf dem Weg zur Arbeit seien viele Menschen ohnehin unkonzentriert, weil sie die Strecke jeden Tag fahren. Durch die Zeitumstellung komme zu dieser Monotonie noch die Müdigkeit hinzu - ein gefährlicher Mix. Besonders die sogenannten Eulen sollten aufpassen: Anders als den Lerchen fällt es ihnen schon ohne Zeitumstellung schwer, morgens in die Gänge zu kommen.

Hinzu kommt für Autofahrer noch eine andere Gefahr: Durch die Zeitumstellung steigt das Risiko für Unfälle mit Wildtieren. Wie der ADAC mitteilt, fällt der Berufsverkehr durch die Umstellung auf Sommerzeit mit der Dämmerung zusammen, in der Rehe und Wildschweine unterwegs sind. Autofahrer sollten daher besonders vorsichtig fahren.

Steht ein Tier auf der Fahrbahn, sollte man abbremsen, das Licht abblenden und hupen, aber auf keinen Fall ausweichen - sonst riskiert man, mit einem anderen Auto zusammenzustoßen. Weil Wildtiere oft im Rudel unterwegs sind, gilt weiterhin erhöhte Vorsicht, nachdem das Tier von der Straße verschwunden ist.