Neues Assistenzsystem von Audi kann Ampelphasen voraussagen
Las Vegas (dpa/tmn) - Die Zukunft des Autofahrens könnte so manche Erleichterung für die Fahrer bringen. Dazu gehört womöglich auch ein neues onlinegestütztes System, das berechnet, bei welchem Tempo man die Ampel noch bei Grün erreicht.
Noch 15 Sekunden bis „Grün“: Wenn es nach den Entwicklern von Audi geht, werden Autofahrer bald über jede Ampelphase genau Bescheid wissen. Dafür arbeitet der Autobauer an einem Ampel-Assistenzsystem, das am Rande der Elektronikmesse CES in Las Vegas (7. bis 10. Januar) vorgestellt wurde und technisch schon sehr weit ist.
Das onlinegestützte System kann Daten aus den Verkehrsleitzentralen verarbeiten, bestimmt per GPS die Fahrzeugposition und kann so Rot- und Grünphasen auf der Strecke vorhersehen, erläuterte Audi-Entwickler Michael Zweck. In der aktuellen Demonstration berechnet der Assistent die optimale Geschwindigkeit, mit der man eine bevorstehende Ampel noch bei Grün erreicht, und zeigt diese im Cockpit an. Außerdem steuert er bei Rot die Start-Stopp-Automatik: Während im Cockpit die verbleibenden Sekunden Wartezeit heruntergezählt werden, springt der Motor kurz vor dem Wechsel auf Grün automatisch wieder an.
In einem nächsten Schritt könnte der Ampel-Assistent nach Angaben von Audi auch die Rückgewinnung von Bremsenergie bei Elektro- und Hybridfahrzeugen steuern oder das Infotainmentsystem beeinflussen: Dieses könnte zum Beispiel in Rotphasen die neuesten E-Mails oder SMS vorlesen.
Die Einführung des Ampel-Assistenten hängt vor allem von der Verfügbarkeit der Ampelsteuerungsdaten ab, über die Audi intensiv mit speziellen Providern und den Stadtverwaltungen verhandelt. Für Länder wie die USA mit einem weitgehend einheitlichen Ampelsystem rechnet Zweck mit einem Systemstart in den nächsten zwei Jahren. In Deutschland seien die Daten von Stadt zu Stadt so verschieden, dass es zunächst wohl nur Pilotprojekte in einzelnen Ballungszentren geben werde, so der Entwickler.