Nichts verpassen - Typische Wartungsintervalle beim Auto
Berlin (dpa/tmn) - Wer sein Auto nicht wartet, riskiert teure Reparaturen durch Folgeschäden. Wann welche Teile erneuert oder Betriebsflüssigkeiten gewechselt werden müssen, ist je nach Intervall unterschiedlich und hängt oft auch von der Fahrweise ab.
„Ordentlich Gummi geben“ oder „die Karre richtig treten“ - wer nach so einem Motto Auto fährt, hat bald abgefahrene Reifen, schlechtes Öl und einen verschlissenen Motor. In modernen Autos berechnet die Bordelektronik, wann der nächste Ölwechsel fällig wird. Den Verschleiß anderer Teile, etwa der Reifen, können Halter selbst erkennen. Über weitere Wartungs- und Wechselintervalle informiert das Bordbuch oder der Aufkleber im Türholm zur nächsten Inspektion. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) geben einen Überblick über die Haltbarkeit der gängigsten Verschleißteile im Auto:
Öl: Motoröl muss regelmäßig erneuert werden, denn mit der Zeit lässt seine Schmierfähigkeit nach. Die Wechselintervalle sind allerdings deutlich länger geworden. Empfahl der Kfz-Meister den Ölwechsel früher noch sehr häufig, muss das Motoröl heute oft erst nach 30 000, manchmal sogar erst nach 50 000 Kilometern erneuert werden, so der ZDK. Maßgeblich sind die Empfehlungen der Hersteller. Wer viel Kurzstrecke fährt, sollte das Öl früher wechseln.
Bremsbeläge: Die Abnutzung hängt stark von der Fahrweise ab. Wer oft in die Eisen steigt, muss die Beläge laut GTÜ unter Umständen bereits nach wenigen 10 000 Kilometern wechseln. Manchmal halten sie aber auch 100 000 Kilometer. Klarheit über den Zustand verschafft eine Sichtprüfung in der Kfz-Fachwerkstatt, am besten einmal jährlich. Manche Autos teilen dem Fahrer per Warnleuchte mit, dass der Wechsel ansteht.
Bremsflüssigkeit: Allgemein empfehlen Hersteller, die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre zu wechseln. Der Grund: Sie zieht mit der Zeit Wasser aus der Umgebungsluft an. Weil Bremsen im Betrieb sehr heiß werden, verdampft dieses Wasser. Das kann kann die Bremswirkung stark beeinträchtigen, da sich Wasserdampf anders als die Bremsflüssigkeit komprimieren lässt. Dadurch wird weniger Bremskraft aufgebaut.
Reifen: Für das Ausrangieren gibt es keine Zeitvorgaben. Experten von VDA und ZDK empfehlen, die Pneus nach rund sechs, spätestens aber nach zehn Jahren zu erneuern, da die Gummimischung mit der Zeit aushärtet und porös wird. Auskunft über den Herstellungszeitraum geben die letzten vier Ziffern der „DOT“-Nummer an der Reifenflanke - „1112“ etwa entspricht der 11. Woche des Jahres 2012. Unabhängig vom Alter müssen die Reifen runter, sobald die Profiltiefe geringer ist als die gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 Millimeter.
Autobatterie: Der Stromspeicher hält kein Autoleben lang. Nach vier bis fünf Jahren sollte eine neue Batterie her, um dem Komplettausfall zuvorzukommen. Früher wurden Autobatterien nur zum Starten des Motors genutzt, heute müssen sie Geräte wie Klimaanlage, Sitzheizung oder Infotainment-System versorgen.
Zahnriemen: Der Zahnriemen überträgt die Kraft von Kurbel- auf Nockenwelle und ist grundsätzlich sehr haltbar. Aber er ist einer großen Beanspruchung ausgesetzt. Reißt er, droht ein kapitaler Motorschaden. Um dem vorzubeugen, empfehlen Hersteller den rechtzeitigen Austausch - manchmal nach 100 000, manchmal erst nach 180 000 Kilometern. Vorgaben sollten unbedingt eingehalten werden.
Luftfilter: Er soll den Motor vor Verunreinigungen in der angesaugten Luft schützen. In der Regel befindet sich der Filter in einem Gehäuse und besteht aus einem papierähnlichen Fasergewebe. Ist der Filter durch Schmutzpartikel oder Schwebstoffe zu stark verunreinigt, wird er im Rahmen der Inspektionsintervalle gewechselt. Sonst verschlechtert sich das Abgasverhalten, der Motorverschleiß erhöht sich, und der Spritverbrauch steigt, warnt die GTÜ.