Ohne Wasser geht es nicht: Frostschutzmittel richtig einsetzen
Landsberg (dpa/tmn) - Spiritus ist als Frostschutzzusatz im Auto nicht geeignet. Denn auf der kalten Scheibe bilden sich gleich nach dem Wischwassereinsatz wieder kleine Eiskristalle, sagt Carsten Graf vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg am Lech.
Frostschutzmittel aus dem Handel enthalten dagegen Kleinstmengen von Glykol oder Glyzerin. „Die verhindern das sofortige Wiedervereisen der Scheibe.“ Außerdem sorgen ebenfalls zugesetzte Tenside für eine bessere Reinigung.
Beim Frostschutzmittel kommt es auf die richtige Mischung an. Ein zu geringes Mischverhältnis kann das Wasser bei extremer Kälte gefrieren lassen. Pures Konzentrat hingegen bleibt zwar immer flüssig, ist aber keine Option, betont Graf. Denn um Salzrückstände wegzukriegen, ist Wasser nötig. „Frostschutzmittel allein löst das Salz nicht auf.“
Graf rät beim Mischen von Wasser und Frostschutzkonzentrat, das Verhältnis so auszuwählen, dass es - je nach Region - Temperaturen von minus 20 bis 25 Grad standhält. Wer sich das Selbstmischen nicht zutraut, greift lieber zu den Fertigmischungen.
Mancher Autofahrer fragt sich vielleicht, ob der Frostschutz in der Scheinwischanlage für die nächste Kälteperiode ausreicht. Allerdings lässt sich das Mischverhältnis nicht in Eigenregie bestimmen, erklärt Graf. „Werkstätten haben dafür ein Refraktometer. Dessen Anschaffung lohnt sich für Laien aber nicht.“ Im Zweifel sei es die einfachste Lösung, einen Schluck mehr Frostschutzmittel einzufüllen.
Grundsätzlich sollten Autofahrer spätestens bei Frost entsprechende Zusätze im Scheibenwischwasser haben. Naht der Frühling, sollte der Frostschutz im Auto aufgebraucht sein oder das Wischwasserreservoir geleert werden. Typischer Sommerschmutz wie Fliegenreste gehe mit Frostschutzmischungen nur schwer ab.