Preisabsprachen an der Tanke - Tipps zum Spritsparen
München (dpa/tmn) - Willkürliche Preiserhöhungen an den Tankstellen kosten deutsche Autofahrer laut einer Studie 100 Millionen Euro monatlich. So manchem Autofahrer wird beim Blick auf die aktuellen Benzinpreise schwindelig.
Die besten Tipps zum Spritsparen gibt es hier.
Für Autofahrer lohnt es sich derzeit mehr denn je, spritsparend zu fahren. Denn sie müssen für Benzin momentan Rekordpreise zahlen: Ein Liter Super E10 kostete am Dienstag (20. März) nach Angaben der Mineralölwirtschaft im bundesweiten Schnitt 1,66 Euro, die beliebtere Sorte Super E5 sogar noch 3 Cent mehr.
Für Ärger dürfte bei vielen sorgen, dass Preiserhöhungen mitunter reine Willkür sind, wie eine neue Studie ergeben hat. 100 Millionen Euro pro Monat kosten die deutschen Autofahrer demnach willkürliche Preiserhöhungen an den Tankstellen. Die Mineralölwirtschaft habe unter dem Deckmantel steigender Rohölpreise und der Irankrise „ihre Margen auf Kosten der Tankstellenkunden ausgeweitet“, zitiert die „Saarbrücker Zeitung“ aus einer Untersuchung des Hamburger Experten für Energiemärkte und Energierohstoffpreise, Steffen Bukold. Der Preis für Superbenzin sei in den vergangenen drei Monaten um 11,3 Cent pro Liter gestiegen. Doch nur 6,6 Cent pro Liter ließen sich „durch höhere Rohölpreise oder einen veränderten Wechselkurs Euro/Dollar erklären“. 4,7 Cent hätten die Konzerne somit „einfach aufgeschlagen“.
Was Autofahrer tun können, um ihre Spritkosten zu senken, erklären der ADAC, der Auto Club Europa (ACE) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD).
Preise vergleichen: Es lohnt sich, die Preise etwa im Internet zu vergleichen. Denn von Tankstelle zu Tankstelle kann der Unterschied laut ADAC bis zu 10 Cent pro Liter betragen - am selben Tag und in derselben Stadt. Günstiger kommen Fahrer oft bei Discountern und freien Tankstellen weg. Premiumkraftstoffe lohnen sich dem ADAC zufolge dagegen nicht - sie hätten keinen wirklichen Spareffekt.
Extratour überdenken: Längere Extratouren zu einer günstigen Tankstelle zahlen sich nicht unbedingt aus. Wer sich eigens auf den Weg macht, um zum Beispiel einen Preisvorteil von 3 Cent auszukosten, und 50 Liter tanken will, spart rein rechnerisch 1,50 Euro. Das entspricht derzeit nicht einmal einem Liter Kraftstoff, mit dem viele Autos keine 15 Kilometer weit kommen.
Schnell hochschalten: Die Kombination aus vorausschauendem Fahren und schnellem Hochschalten bietet das größte Spritsparpotenzial. Der Motor sollte eine niedrige Drehzahl unter 2000 Umdrehungen pro Minute behalten. Das heißt dem VCD zufolge: Nach dem Anfahren zügig den zweiten Gang einlegen, bei 25 bis 30 km/h in den dritten Gang wechseln, bei Tempo 35 bis 45 in den vierten und bei 50 bis 55 in den fünften Gang.
Motor ausschalten: Rollt der Wagen, sollte ein Gang eingelegt sein und der Fuß nicht auf der Kupplung stehen, weil Autos dann meist keinen Kraftstoff verbrennen. Bei voraussichtlichen Standzeiten von mehr als zehn Sekunden, zum Beispiel vor roten Ampeln, lohnt es sich laut VCD, den Motor abzuschalten. Beim Anlassen kein Gas geben.
Tempo begrenzen: Das Fahrtempo auf Autobahnen sollte laut VCD maximal 120 km/h betragen, auf Landstraßen nicht mehr als 80 km/h. Sonst treibt der Luftwiderstand den Verbrauch übermäßig in die Höhe. In dichtem Verkehr möglichst selten zu bremsen und wieder anzufahren, zahlt sich mit Blick auf den Verbrauch ebenfalls aus.
Reifendruck prüfen: Ein leicht erhöhter Reifendruck um maximal 0,2 bar über der Empfehlung des Herstellers bringt laut ADAC bei gemäßigter Fahrweise eine Spritersparnis von bis zu drei Prozent. Fahrer sollten aber nachschauen, ob dies laut der Bedienungsanleitung bei ihrem Wagen zulässig ist. Weitere zwei bis sechs Prozent sind mit Leichtlaufmotoröl möglich, das bedenkenlos in Autos verwendet werden kann, die jünger als zehn Jahre sind.
Ballast entfernen: Unnötige Dinge sollten aus dem Kofferraum verschwinden, und auch die leere Dachbox muss nach dem Urlaub schnell vom Auto herunter. Denn mit dem Gewicht steigt der Spritdurst von Fahrzeugen.