Risse und Brüche: Hitzekur kann Alufelgen schaden

München (dpa/tmn) - Autofahrer sollten verkratzte Alufelgen nicht mittels Thermoverfahren aufbereiten lassen. Der TÜV Süd warnt: Bei der Hitzekur kann das Material an Härte verlieren. Die Sicherheit steht damit auf dem Spiel.

Foto: dpa

Beim Thermoverfahren werden die Räder bei hohen Temperaturen entlackt. Dabei könne das Material bis zu 40 Prozent an Härte verlieren. Außerdem sinke die Lebensdauer der Leichtmetallfelgen um bis zu 90 Prozent, warnt der TÜV Süd. So behandelte Räder könnten Risse bekommen, Speichen könnten brechen. „Die Erhitzung geht auf Kosten der Sicherheit im Straßenverkehr“, sagt Stefan Dittmar, Räder-Experte der Prüforganisation.

Herausgefunden hat der TÜV Süd dies in einer Testreihe. Diese startete die Organisation, weil es aufgrund eines florierenden Handels mit gebrauchten Felgen immer mehr Anbieter von Radkosmetik gebe. Darunter befinden sich offenbar auch schwarze Schafe. „Um alte Räder gewinnbringend in neuem Glanz erscheinen zu lassen, wird gerne nachgeholfen“, schreibt der Verein. Das Thermoverfahren, bei dem die Felgen zum Entlacken und Aufbringen neuen Granulats teils mehrere Stunden auf über 200 Grad Celsius erhitzt werden, spare gegenüber anderen Verfahren Zeit.

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Verbraucher in der Werkstatt das Gespräch suchen und sich konkret nach den Verfahren informieren, rät TÜV-Sprecher Vincenzo Lucà. „Reagiert der Mitarbeiter mit Informationen zurückhaltend, sollte man besser die Finger davon lassen.“ Bestätige die Fachwerkstatt dagegen, dass sie nach einem in der Branche bekannten Leitfaden des Fachausschusses Kraftfahrzeugtechnik (FKT) arbeite, bestünden in der Regel keine Bedenken. Der FKT ist das offizielle Beratungsgremium des Bundesverkehrsministeriums.