Rückrufe bei VW: Was betroffene Autofahrer wissen müssen

Wolfsburg (dpa/tmn) - Volkswagen bittet allein in Deutschland mehrere Hunderttausend Kunden mit ihren Autos in die Werkstatt. Von Rückrufen betroffen sind Halter der Modelle Tiguan und Amarok.

Großer Rückruf bei VW: Beim SUV Tiguan kann die Fahrzeugbeleuchtung teilweise ausfallen, beim Pick-up Amarok Diesel austreten. Außerdem empfiehlt der VW-Konzern allen Besitzern von Modellen der Marken Volkswagen, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Seat und Skoda mit Doppelkupplungsgetriebe vom Typ DQ200, das Getriebeöl wechseln zu lassen, um möglichen Fehlfunktionen vorzubeugen. Was betroffene VW-Fahrer wissen müssen:

VWTiguan: Beim Tiguan aus dem Produktionszeitraum Anfang 2008 bis Mitte 2011 muss eine mangelhafte Sicherung in den Schaltkreisen für die Fahrzeugbeleuchtung ersetzt werden. Sie kann laut VW ausfallen, dann funktionieren Teile der Fahrzeugbeleuchtung nicht mehr. Zu einem Komplettausfall des Lichts komme es aber nicht. Der Sicherungstausch sei zwar in wenigen Minuten erledigt. „Um Wartezeiten zu vermeiden, sollten Betroffene trotzdem einen Werkstatttermin vereinbaren“, sagte VW-Sprecher Michael Franke. Der Rückruf gilt in Deutschland für etwa 147 000 Tiguan und weltweit für rund 800 000 Exemplare. Betroffene Fahrzeughalter werden angeschrieben.

VW Amarok: Beim Amarok mit 2,0 Liter großem Turbodiesel-Motor kann die Kraftstoffleitung durchscheuern. Deshalb muss bei allen bis Juni 2013 gebauten Exemplaren des Pick-ups ein Scheuerschutz nachgerüstet werden. „Das dauert rund eine halbe bis eine Stunde“, sagt Jens Bobsien, Sprecher von VW Nutzfahrzeuge. Wenn die Leitung leckt und Diesel austritt, besteht laut Bobsien „keine Brandgefahr - es kommt höchstens zu einer Geruchsbelästigung und Verunreinigungen im Motorraum“. Der Rückruf betrifft in Deutschland gut 12 350 Amarok und weltweit rund 239 000 Fahrzeuge. Die Halter werden informiert.

GetriebeDQ200: Fahrer eines Modells aus dem VW-Konzern mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DQ200 sollten ihren Wagen nach Terminabsprache rund eine Stunde lang einer Vertragswerkstatt überlassen. Dort wird kostenlos das synthetische Getriebeöl durch ein mineralisches Öl ersetzt. Der Konzern will dadurch Problemen vorbeugen, die vor allem in China und Südostasien aufgetreten seien.

„Insbesondere unter feucht-heißen Klimabedingungen können Additive des Synthetiköls auskristallisieren und die Elektronik der Getriebesteuerung stören“, erklärt VW-Sprecher Franke. Die Folge: Beim Starten lässt sich kein Gang einlegen, oder die Kupplung öffnet während der Fahrt und das Auto rollt aus. „Mit mineralischem Getriebeöl passiert das nicht“, so Franke. Dass Kunden in Deutschland diese Probleme bekommen, sei wegen des hiesigen Klimas unwahrscheinlich - der Ölwechsel dennoch empfehlenswert. Der VW-Konzern informiert alle betroffenen Kunden, in Deutschland seien das rund 257 000.