Technik im Auto macht den Gurt nicht verzichtbar
Stuttgart (dpa/tmn) - Moderne Technik will den Straßenverkehr sicherer machen. Autofahrer sollten sich dadurch aber nicht in falscher Sicherheit wähnen - und sich trotzdem anschnallen.
Fahrerassistenzsysteme wie Notbremsautomatik oder Spurverlassenswarner machen das Autofahren sicherer. Norbert Kühnl von der Prüforganisation Dekra warnt aber davor, im Vertrauen auf die elektronischen Schutzengel den guten, alten Anschnallgurt zu vernachlässigen - nach dem Motto: Die Assistenten im Auto werden schon dafür sorgen, dass nichts passiert. „Wer so denkt, wiegt sich in falsch verstandener Sicherheit“, betont der Dekra-Sprecher. Denn selbst die besten Systeme könnten nicht jeden Unfall verhindern. Deshalb sollten Autofahrer die Gurtpflicht auch in Fahrzeugen mit moderner Sicherheitstechnik unbedingt ernst nehmen.
Um Gurtmuffeln vor Augen zu führen, in welch große Gefahr sie sich begeben, verweist Kühnl auf eine Erhebung des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR): Zehn Bundesländer hatten dem DVR im vergangenen Jahr auf Anfrage mitgeteilt, wie viele der dort im Jahr 2010 tödlich verunglückten Autofahrer keinen Sicherheitsgurt angelegt hatten. „Im Schnitt waren das fast 20 Prozent“, so Kühnl.
Die Dekra stellt am Donnerstagabend (29. März) in Berlin ihren „Verkehrssicherheitsreport 2012“ vor. Der Themenschwerpunkt liegt auf dem Zusammenwirken von Mensch und Technik im Auto.