Alfa Romeo: Mito - das nette Teufelchen

Kleines Herz und großer Auftritt: Der Mito kommt mit einem Mini-Diesel.

Düsseldorf. Och, ist der niedlich. Kann man so sehen, kann man auch so sagen.Wenn ein Auto das viel zitierte Kindchenschema bestens bedient, dann ist es wohl der Alfa Mito. Schmachtende Kulleraugen, zarte Rundungen, irgendwie genau das richtige zumknuddeln und herzen. Doch ist er wirklich niedlich? Nein, ist er nicht, und er will es auch gar nicht sein. Alfa hat den Kobold nicht für den Streichelzoo gebaut, sondern um etwa dem Mini in freier Wildbahn Paroli zu bieten. Und das gelingt dem Italiener mit dem frischen 1,3-Liter-Diesel auf erfrischendeWeise.

Das Triebwerk wartet zwar „nur“ mit 95 PS (70 kW) auf, zaubert diese Leistung aber dank eines herzhaften Dreh-moments von 200 Nm kraftvoll auf die Straße. Der Kraftfluss auf die Vorderräder geschieht über eine Fünf-Gang- Handschaltung. Dennoch bleibt er auch im Stadtverkehr sparsam, auch bedingt durch die schnell mitfühlende Start-Stopp-Automatik. Im Kombiverbrauch sollen 4,4 Liter Diesel reichen, besser aber, man rechnet mit etwa sechs Litern.

Der Mito bringt die Alfa-eigene Fahrdynamikregelung DNA mit. Aufgegangen aus den Abkürzungen fürDynamik,Normal und Allwetter steht sie für die wunschgemäße Anpassung von Fahrwerk, Lenkung und Motorcharakteristik. Und so soll nicht verschwiegen werden, dass der Kleine nur im D-Modus richtig Laune bereitet. So charmant, wie er außen wirkt, ist der Mito auch innen. Deutlich sportlich geformtes Polster lädt ein zu Langstreckenfahrten, die zumindest zwei Passagiere auch wunderbar genießen können — sofern sie vorn sitzen. Der Weg zur recht engen Rückbank indes setzt einigermaßen Körperbeherrschung voraus.

Dort angekommen sitzt man sicher nicht schlecht, sehnt sich aber bald demZiel entgegen. Gestalterisch lassen die Italiener im Innenraum Geschmack erkennen. Am Rund orientiert fügen sich Anzeigen, Lüftungsdüsen und Bedienelemente gelungen dieser Form. Das Cockpit bündelt die Anzeigen aller wichtigen Betriebszustände. Allerdings wäre der Tachometer besser auf der rechten Seite des Kombi-Instrumentes platziert.

Bei bestimmten Lenkradeinstellungen und Handhaltungen wird die Temposkala genau in jenem Bereich verdeckt, wo Verstöße im innerörtlichen Verkehr besonders schmerzhaft geahndet werden. Gar nicht weh tun die Preise. Der kleinste Benziner steht immerhin bereits ab 13 950 Euro im Schauraum. Der Diesel kostet zwischen 16 950 und 20 150 Euro (dann mit 1,6-Liter-Motor). rwo