BMW X3: Scharf auf den Thron

Der neue X3 hat mehr Leistung und verbraucht weniger Sprit. Start am 20. November.

Düsseldorf. Von Amerika aus schicktBMW den neuen X3 zur Aufholjagdum die Welt. Als derkompakte Geländewagen vorsieben Jahren auf den Marktkam, war er ein Österreicher.Gebaut bei Magna in Graz,ließ das Allrad-Mobil damalsalle seine Klassenbrüder rasanthinter sich und setztesich an der Zulassungsspitzefest.

Bis VW Tiguan und AudiQ5 kamen und den Bayeraus Österreich vom Thronstießen. Dorthin will derneue X3 nun zurück. DieAufholjagad beginnt von nunan im amerikanischenBMW-Werk Spartanburg(South Carolina).

Natürlich - ganz im Trendder Branche - ist der Wagengrößer geworden und erreichtmit 4,63 Meter fast dieMaße des allerersten X5.Spürbar mehr Platz wird geboten,der Kofferraum wuchsum 70 Liter auf 550 Liter. Mitzwei Handgriffen lässt sichdie dreigeteilte Rückenlehneumlegen, die Ladefläche freilichwird nicht ganz eben.

Rein rechnerisch bietet dasLadeabteil dann 1 600 LiterStauraum. Haken und Ösenhelfen, Ladung gut zu sichern.Die Aufpreisliste locktmit verschiebbaren Verzurrösen,Gepäcknetzen, elektrischerHeckklappe oder miteinem Befestigungsmechanismusfür Fahrräder.

Der Design-Sprung vomalten zum neuen X3 wurdesehr verhalten ausgeführt.Das Neue fordert den zweitenBlick, der dann auch mitWohlgefallen auf der edlenInnenraumgestaltung ruht.Das Armaturenbrett wirktwieder wie aus einem Guss,besten BMW-Design-Traditionenverhaftet. Tadellossitzt das neue Blechkleid, andem nur wenige neue Abnäherfür noch mehr Form sorgen,BMW meint, auch fürmehr Sportlichkeit.

Drinnen becircen die Bayerndie Kundschaft mit Extras,die es sonst nur eineKlasse weiter oben gibt. Soleuchtet etwa auf Wunschüber dem noblen Cockpit einHead-Up-Display in derFrontscheibe und gibt leuchtendOrange Informationenzu Tempo und Navigation.Das braucht niemand wirklich,aber man gewöhnt sichsehr gern daran. Erstmal indieser "kleinen" Klasse, sagtder Hersteller, gäbe es eineAcht-Gang-Automatik (aufWunsch), bei der man dieSchaltstufen auch unter Lastkaum noch spürt.

Das neueste Mitglied derX-Familie bringt nicht nurKraft auf alle vier Räder, sondernseine Elektronik verteiltdie Kraft je nach Bedarfunterschiedlich bei Ein- undAusfahrt aus Kurven, wasden Wagenlenker dichter anGrenzbereiche der Physikfahren lässt. So wird, wennnötig, das kurveninnere Radein wenig abgebremst undder Fahrer, der auf solche Finessenscharf ist, flitzt nochsicherer ums Eck. Per Knopfdruckkönnen fahrdynamischFeinschmecker auchdie Schaltlogik des Getriebesändern, die Härte der Dämpfungvariieren oder die Lenkradkraftbeeinflussen.

Erste Probefahrten erfreutenmit deutlich gestiegenemFahrkomfort. Denn in der erstenModellgeneration hatteman etwas zu viel Sportlichkeitins Fahrwerk gepackt,was prompt als unkomfortabelankam. Der Neue bügeltQuerfugen butterweich wegoder schwebt über kleineFeldweglöcher, das ist sehrgut gelungen.

Doch der X3 ist ein Geländewagenfür die Straße. Undnur dort kann er beweisen,wie sparsam er in zweiterAuflage geworden ist. BMWverspricht im 35i (Sechszylinder-Benziner) gegenüberdem Vorgänger bis zu 12,5Prozent mehr Leistung undacht Prozent weniger Verbrauch.

Beim Diesel 20d(Vierzylinder) stehen gar 14Prozent Spriteinsparung inAussicht bei vier Prozentmehr Leistung, was bei derWeltpremiere noch nicht zuüberprüfen war. Die unsichtbarenSparer kennt man.Start-Stoppautomatik,Leichtbau, Schaltpunktanzeige,spezielle Reifen, sparsameNebenaggregate, Bremskraftrückgewinnung- und die optionaleAcht-Gang-Automatik.Verbessert wurde nur dasZusammenspiel all dieserHelfer. Wie das klappt, kannab 20. November erfahrenwerden.