Citroën C4: Das Ende der Extravaganz
Beim Design des neuen C4 gehen die Franzosen einen Schritt hin zu mehr Normalität.
Düsseldorf. Beim Citroën C4 haben dieIngenieure des französischenAutobauers wohl ein wenignach Wolfsburg geschautund mehr Wert auf unauffälligenPragmatismus als aufextravagantes Design gelegt.Damit verliert der Franzoseseine Einzigartigkeit, dennwährend der Vorgänger nochaus dem Gros der Kompaktenmit seiner Formenspracheheraus stach, ist der abjetzt erhältliche Nachfolgerbeinahe normal und mag fürAvantgardisten fast schonlangweilig wirken.
Der Einstieg bei dem ausschließlichals Fünftürer angebotenenKompakten beginntbei 15 950 Euro mit einem70 kW/95 PS starken1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner.Somit ist der Neuegünstiger als sein Vorgängerund bietet mit seiner fünfZentimeter längeren Karosseriesogar noch etwas mehrPlatz, von dem vor allem derKofferraum mit seinem auf408 Liter angewachsenen Ladevolumenprofitiert.
SovielRaum bietet der ab 16 850Euro erhältliche Bestsellervon VW nicht. Wird diezweigeteilte Rückbank umgeklappt,steigt die Zulademöglichkeitungefähr über dieHälfte an und auch sperrigeEinkäufe können gut verstautwerden. Manko: die hohe Ladekantein Kombination mitdem tief liegenden Kofferraumboden.
Dafür wirkt der Fahrgastraumim Vergleich zum Vorgängerumso aufgeräumter.Das Volant mit der feststehendenNabe verschwand genausowie der Duftspenderoder der fernab vom Cockpitdeplatziert wirkende monochromeDigitaltacho des2004 eingeführten Xsara-Nachfolgers. Zwar hat auchder neue C4 digitale Anzeigen,aber diese sind in Rundinstrumentendirekt hinterdem Lenkrad platziert. DieMaterialien im Innenraumerweisen sich dennoch alshochwertig und bieten sogarweiche Kunststoffoberflächen.Auf allen Plätzen ist einbequemes Sitzen möglich.Vor allem Fahrer und Beifahrerwerden in der höchstenAusstattungsversion "Exclusive"verwöhnt. Sie kommensogar in den Genuss einerMassagefunktion.
Serienmäßig sind zahlreicheAblagemöglichkeiten wiezum Beispiel Schubladenunter den Sitzen oder großeStaufächer inden Vordertüren. Aber vielwichtiger sind die bereits imEinstiegsmodell "Attraction"an Bord befindlichen Assistenz-und Sicherheitssystemewie etwa ESP, Berganfahrhilfeund sechs Airbags.
Mehr Fahrhelfer bieten die"Tendance"-Modelle ab17 700 Euro und "Exclusive"-Fahrzeuge ab 21 800 Euro.Vor allem die TotwinkelÜberwachungper Ultraschall,der Spurhilfe-Assistentoder die Notruf-Funktionmit Vor-Ort-Hilfe sindwesentliche Sicherheitsfeature. Citroën wäre nicht Citroën, gebe es keine Spielereien.So ist die Hintergrundbeleuchtungbei den Instrumentenin diversenFarben variierbar.
Interessanter ist dagegendas Fahrprogramm des mit jedrei Otto- und Dieselmotorenangebotenen C4. DerTestwagen mit seinem 1,6-Liter-Vierzlinder-Saugbenzinermit 88 kW/120 PS setztsich souverän in Bewegung.Auch wenn der Benzinerhochtourig gefahren werdenmuss, um zügig bewegt werdenzu können, gibt er sichangestrengt bei Berg- undTalfahrten. In der Stadt undauf Landstraßen erlaubt erein zügiges Fortkommen.
Mehr Vergnügen bereitetdagegen der stärkste und vergleichsweiseleisere 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit110 kW/150 PS. Die leicht indirektwirkende Lenkungund das sehr auf Komfort abgestimmteFahrwerk verhinderneine übermotivierteFahrweise.Der neue C4 setzt mehrauf Reisekomfort als seinziemlich hart abgestimmterVorgänger. Alles in allemkann er stärker mit Alltagstauglichkeitpunkten, undnicht wie der Vorgänger lediglichmit einem Image desUnverwechselbaren.