Hyundai: Auf Sparen getrimmtes Duo
Mit zwei neuen Motor-Varianten und dezentem Facelift wird der Santa Fe in die zweite Runde geschickt.
Düsseldorf. Vor acht Jahren versuchte Hyundai in Deutschland zum ersten Mal, bei den Geländewagen Fuß zu fassen. Damals wurde der Santa Fe als erster in das Terrain des hiesigen Offroad-Marktes vorgeschickt, wo sich Mercedes und BMW erfolgreich durch den Sand wühlten, VW noch am Touareg bastelte und der Q 7 von Audi noch in weiter Ferne war.
Die deutschen Stadt-Indianer, eher selten im Gelände unterwegs, kauften den Santa Fe seit 1991 46 000 Mal, und wenn ihnen danach ist, ist der Santa Fe jederzeit bereit für die kleine Kiesgruben- und-Schlammloch- Flucht am Wochenende.
Nun ist der Wagen kein Fahrzeug fürs Extreme, aber er vermittelt eben jenes Gefühl von Sicherheit, das die Hochbeiner mit dem Allradantrieb nun mal ausstrahlen, und das schätzen Offroad- Fahrer auch bei der City- Tour.
Ab Januar 2010 steht nun die überarbeitete Version der zweiten Generation des Santa Fe bei den Händlern. Hyundai nennt ihn wieder Sportsroader mit Zweitnamen und deutet so auch für die Zukunft an, dass die Heimat des Wagens eher der Asphalt ist. Der Kunde kann wie gehabt wählen, ob er Frontantrieb oder Allradantrieb haben möchte. Neu indes sind zwei Motoren, die es so zuvor nicht gab. Erstmals angeboten wird ein 2,2 Liter- Diesel (Vierzylinder).
Auf geringeren Spritverbrauch getrimmt wurde ein Benziner mit 2,4 Liter Hubraum. Das ist die neue Einstiegsmotorisierung beim Santa Fe (ab 29 530). Er verdrängt damit den wenig sparsamen Sechszylinder, der aus dem Programm genommen wird. Durch veränderte Ventilsteuerung und Arbeiten an vielen Details soll der neue Einsteiger 1,6 Liter Benzin weniger auf 100 km verbrauchen als der Sechszylinder, und sauber kommt er auch daher: Statt bisher 241 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer, bläst der frontgetriebene Santa Fe 2.4 2WD nur noch 203 g/km raus.
Die Werte für die Allradversion liegen geringfügig darüber. Als Spar-Mobil soll sich der neue 2,2 Liter-Diesel unter den Offroadern einen Namen machen. Im Hyundai- Entwicklungszentrum Rüsselsheim entstand der Motor. Ausgerüstet mit der dritten Generation der Common- Rail-Technik (u. a. noch höherer Einspritzdruck) soll er laut Hersteller nur 6,3 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, was für einen 1,8-Tonner ganz passabel wäre, aber gewiss nur bei bravem Landstraßenbetrieb zu erreichen ist, wie erste Testfahrten ergaben.
Neu entwickelt wurde das serienmäßige Sechs-Gang- Getriebe, das maßgeblich zum sparsameren Verbrauch beitragen soll. Auf Knauserkurs wurde auch die optional erhältliche Sechsstufen- Automatik getrimmt. Sie hat einen speziellen Eco-Modus, der die Gangwechsel optimiert. Zudem schleppt der Wagen nun auch weniger Getriebegewicht umher, abgespeckt wurde er um zwölf Kilo.
Und der Santa Fe soll in neuester Generation garantieren, dass die Automatikversionen nicht deutlich durstiger ist als die handgeschaltete Variante. Beide Versionen trennen beim Benziner nur noch 0,1 Liter. Das Antriebssystem der jüngsten Generation blieb unverändert. Die Kraft wird variabel auf Vorder- und Hinterräder verteilt.
Die Änderungen am Design sind minimal. Kleine Retuschen gab es am Kühlergrill, den Leuchten, an den Stoßfängern, der Dachreling und den Endrohren, so dass man zwei Mal hinschauen muss, um den Neuen vom Alten zu unterscheiden. Nach wie vor haben bis zu sieben Passagiere Platz. Praktisch dabei, dass sich die dritte Sitzreihe komplett versenken lässt, wodurch der 528-Liter-Kofferraum mit einem Schlag auf 1 582 Liter wächst und dennoch Platz für fünf Personen bleibt.
Der Santa Fe - benannt nach der Hauptstadt des US-Bundesstaates New Mexico - gehört zum Offroad-Trio von Hyundai. Den Luxus- Part hat der ix55 übernommen, der seit Mai diesen Jahres verkauft wird. Gezählt sind die Tage des Tucson. Er wird im Frühjahr 2010 durch den neuen ix35 ersetzt.